Asiatische Türkey. 95
jene untragbare Gesilde, in lachende Gegenden um¬
schaffen würden. Aeußerst gering ist die Anzahl
der Dörfer, unsicher und unbequem ihre Landstras¬
sen, so daß Reisende, die gezwungen sind, diese
traurigen Gegenden zu besuchen , zu ihrer Sicher¬
heit, und um nicht von den Räubern, vorzüglich
von den Turkomannen überfallen zu werden, m
Gesellschaften oder Kiervans reisen müssen, zu w«l.
chem Ende hin und wieder Herbergen für solche
Reisende angelegt sind, sollte auch kein Dorf oder
Stadt in ihrer Nahe seyn, um wenigstens einige
Erfrischungen zu genießen; nur sind auch diese
wenigen mehr da, um den'guten Willen zu aus-
sern, in der That aber der traurigste, unbequemste
Ort zur Ruhe.
Die Einwohner des Landes bestehen aus
Türken, Turkomannen, Juden, Griechen,
Armeniern und Franken oder Europäern, wel¬
che letztere in den Handelsstädten des Handels we¬
gen wohnen, übrigens wenig Unterscheidendes in
Absicht der Tracht für den Türken haben. Aus die--
ser Verschiedenheit der genannten Religionspar¬
theyen, muß also auch eine Verschiedenheit der
Meinungen entstehen, als z. B. die armenischen
Christen, welche fast im ganzen vorder Asien und
auch in Europa, als in England, Holland u. s. w.
ausgebreitet sind, vornehmlich aber,in Armenien
wohnen, erkennen zum Theil den pabstlichen Stuhl
für ihr Oberhaupt, die meisten aber sind nicht nur
von der römischen Kirche getrennet, sondern auch
schon seitdem fünften Jahrhundert, durch Veran¬
lassung eines gewissen Armeniers Ethan, von der
griechischen abgesondert. Es ist gar oft von beyden
Kirchen mit allem Ernst dahin gestrebt worden, sich
beyde als vereinte Glieder ein und eben desselben Ober-
Hauptes