ten, und auch im Gesicht nur als Knebelbart stehest 
lassen. Wie sie zuerst nach Hindostán kamen, wa¬ 
ren sie wilde, grausame, zugleich aber mit allen 
Wollüsten unbekannte lenke, seitdem aber hat das 
milde Klima die rauhe Oberfläche ihres Karakters 
abgeschliffen und ihre Wildheit Ln Höflichkeit und 
Artigkeit im Umgänge verwandelt. Der Mogol 
ist edel und redlich, treu seinem Wort und ernsthaft 
in seinem ganzen Betragen, aber er hat auch die Freu¬ 
de kennen gelernt und das zwar so sehr, daß Pracht, 
Schauspiele und andre sinnliche Vergnügungen jetzt 
von ihm geliebt und gesucht werdend Die Klei¬ 
dung hat bey Reichen und Armen, Vornehmen 
und Geringen dieselbe Gestalt, und nur in Anse¬ 
hung der Kostbarkeit ist sie von einander verschie¬ 
den. Alle Männer tragen lange Röcke, welche bis 
zu den Knöcheln herabgehen, oben glatt anliegen, 
unten aber sehr weit werden; und vorn von oben 
bis linken mit Bändern gebunden sind... Unter die¬ 
sen Röcken tragen sie eine leichte Weste von seide¬ 
nem oder baumwollenem Zeuge, welche zugleich statt- 
des Hemdes dierlet und bis auf die Hüsten herab¬ 
gehet., Die Beinkleider sind oben sehr weit und in 
viele Falten gelegt, unten aber enge und bis auf die 
Fersen reichend. Strümpfe kragen sie gar nicht, 
sondern gehen in ihren weiten, unfern Pantoffeln 
ähnlichen Schuhen barfuß. Um den Leib wird ein 
Gürtel von weißein baumwollenen Zeuge und über 
diesen ein anderer von rother Seide mit goldneN 
Und weißen Streifen und großen Quasten gewun¬ 
den; zwischen dem Gürtel und Rocke der Dolch 
getragen und der Kops mit einem leichten Turban 
von weißem baumwollenen Zeuge mis goldenen odek 
seidenesi Streifen bedeckt.
	        
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