Asiatisches Südindien. 809
Fen versehen zu seyn pflegt. Dazu haben sie auch
eine Art Wurfciemen, und damit sind sie in einer
Entfernung von dreyßig bis vierzig Fuß im Stande,
einen vier Zoll dicken Pfahl zu durchbohren. Aus- *
ser diesen Waffen haben sie noch fünferlei) Arten
Keulen, von denen die längsten fünf, die kürzesten
aber anderthalb Fuß lang sind.
Die Weiber sind kleiner als dieManner. Sie
tragen einen kurzen Rock von Blattern gemacht,
einige auch nur vorne und hinten einen Büschel
Gras, an einem Strick befestigt. Ihre Ohrgehän¬
ge bestehen aus Ringen von Schildkrötenschale,
und die Halsbänder aus aneinander gereiheten Mu¬
scheln. Sie waren weit schüchterner als die Män¬
ner , wurden aber nach und nach immer dreuster,
und überhaupt merkte man bey den Tannesen einen
hohen Grad von herzlicher Gutmütigkeit, der ihrem
moralischen Karakter viele Ehre macht. Daß sie
miötrauisch gegen die Engländer waren, und ihnen
gewiffe Gegenden der Insel nicht zu betreten erlaub-
ten, darf ihnen nicht zum Vorwurf ungerechnet
werden; sie betrugen sich doch übrigens weit gemäs¬
sigter, als sie den Begriffen des Naturrechts zufol-
ge dazu berechtigt waren, indem sie den Tod eines
ihrer Leute, den ein englischer Soldat erschossen
hatte, an niemand rächten, ob sie dies schon an et¬
lichen Herrn, die im Lande auf Entdeckungen in der
Naturgeschichte ausgegangen waren, gar leicht hat¬
ten thun können.
Von der ganzen Insel überhaupt wissen wir '
ohngefähr Folgendes: In der Mitte derselben liegt
ein feuerspeyender Berg, der damals, als die Eng»
länder auf der Insel waren, gerade in vollem Aus-
III. Land. Fff bruche
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