76 Marokko und Fes.
Fütterung der Pferde geschickt. Uebn'gens ist die
Fruchtbarkeit des Bodens so groß, daß man den Ue-
berfluß des GetraideS in unterirdischen Behältnissen
sammlet, lind oft so viel aufhauft, daß man daögam
ze Land wohl etliche Jahre davon versorgen könnte.
Eben so reichhaltig, aber auch eben so unaufge-
sucht, sind die Produkte des Steinreiches, woraus
der Kaiser allein große Schatze sammelt. Man fin¬
det Gold, Silber, Lupfer, Zinn, Blep und Ei-
senminen, von allen aber bedienet man sich nur des
Kupfers, lind alich dieß thun nur die Berbern, inson¬
derheit in der Gegend bey Agader, als welche sich we¬
niger vor der Tyranney des Despoten schelien. Dem-
ohngeachtet ist man noch weit in der Kullst zurück,
Bergwerke anzulegen, oder zu benutzen, sondern man
grabt ohne viele Behutsamkeit so lange nach, als die
Adern einige Ausbeute zeigen, und laßt dann sorglos
die Grüfte Zusammenstürzen, und nickt selten dabey
die Arbeiter lebendig begraben. Doch nicht dieses
Hinderniß allein hemmt den Bergbau, sondern von
Seiten der Regierung wird es unmöglich gemacht,
neue Entdeckungell anzustellen, weil, wie gesagt, der
Monarch zu mißtrauisch ist, und wenn er seinen Vor¬
theil erlangt, den Vortheil eines andern lieber zu hem¬
men, als zu befördern suchet. Man findet Berg-
kristallen, welche den Ainethisten gleichen. Derstei-
nerre Sacken, und gewiß mögen noch manche kost¬
bare Produkte verschlossen liegen, die weder die Ein-
gebornen des Landes kenneil, noch zu suchen das Herz
haben.
Etwas bekannter und ausgebreiteter sind die Pro¬
dukte des Thierreiches, unter denen das D^ameel als
ihr nützlichstes Thier obenan stehet. Dromedare,
welche aber nur beym Monarchen gefunden werden,
und, wie bekannt, den Kameelen gleichen, außer daß
sie