kurze Erzählung, welche wir von der Ent-Einleitung/
deckung Amerikas geliefert haben, hat gezeigt,
daß Kolon seinen Bruder nach England an König
Heinrich VII. schickte, um diesen Monarchen zu Un¬
terstützung seiner Entdeckungsentwürfe zu bewegen.
Englische Schriftsteller versichern auch, daß dieser
König sehr geneigt gewesen sey, Kolons Vorschläge
anzunehmen, und, wenn die Krone Spanien nicht
sich schnell entschlossen hatte, wir nicht den Spaniern,
sondern den Engländern, die erste Entdeckung dev
neuen Welt zu danken haben würden. Indessen
nahm König Heinrich nun den Sebastian Cabot,
ebenfalls einen Italianer, in Dienste, weicher einen
nordwestlichen Weg nach Ostindien suchen, und,
wenn er unentdeckte Lander fände, sie im Namen des
Königs in Besitz nehmen sollte« Diese Durchfahrt
fand er denn wohl nicht, allein er entdeckte die Kü¬
sten von Amerika, die ihm aber zu rauh und un¬
freundlich schienen, als daß er selbst viel aus seiner
Entdeckung hätte machen sollen. So ward Nord¬
amerika von den Engländern völlig wieder vergessen,
bis sie unter Elisabeths Regierung anstengen, auf
Anlegung von Kolonien bedacht zu ftyn. Im Jahr
1583 ließ sie die Insel Newfoundland in Besitz
nehmen, und 1584 gab sie dem Walter Valeigh
und seiner Gesellschaft einen Schenkungsbrief über alle
die amerikanischen Ländereyen, die noch von keiner
andern christlichen Macht besessen würden. Die
S chiffe, welche abgeschickt wurden, landeten an der
Insel Roanaka, und legten dort eine Psianzung an,
die aber von keinem Bestände war, und schon 1586
von dem berühmten Erdunssegler, Franz Drake, wie*
der mit nach Europa zurückgenommen ward.
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