vereinigten Staaten. 411
Die Zahl der Einwohner wird in dieser Provinz d) Cinwoh
auf 3 50000«^ geschähet, welche starke Bevölkerung, ner.
denn von den 2148 Quadratmeilen ist kaum der
sechste Theil angebaut, eine Folge des Wohlstandes
und der Gewiffenöfreyheit ist, die alle Religionen
duldet.
Die Einwohner von Pensylvanien sind überhaupt
wohlgebildet, und die Frauenzimmer sehn sehr gut
aus. Sie werden eher Mütter als in Europa, hören
aber auch um so viel früher auf, Kinder zu gebühren.
Beyde Geschlechter gehn ohne Pracht, aber außer-
ordentlich reinlich gekleidet, und richten sich nach den
englischen Moden; nur lieben die Mannspersonen die
Perücken so vorzüglich, daß man auch keinen einzi¬
gen Kopf mit natürlichem Haar antrifft. Die Tafel
ist in ihrer Art so gut als die Kleidung, und selbst
die, welche am wenigsten begütert sind, haben doch
wenigstens gutes Brod, Fleisch, Bier und Zucker-
brandkwem. Der angenehme Anblick dieses Über¬
flusses wird nie durch das traurige Gesicht von Bett¬
lern gestört. In ganz Pensylvanien ist nicht ein
einziger Armer, dem diejenigen, welche durch Ge¬
burt oder Glück nicht hinlänglich bedacht! worden,
werden von der allgemeinen Kaffe unterhalten. Ein
Reisender kann ohne alle Umstande an jedem Orte
einkehren, und so lange bleiben, als es ihm selbst ge¬
fällig ist. Keine große Menge lästiger Auflagen ver¬
giftete die Glückseligkeit der Kolonie; achttausend
Pf. Sterling sind jährlich hinreichend, alle öffentliche
Ausgaben zu bestreiten, wovon überdieß noch der
größte Theil zu Geschenken für die Wilden ange¬
wandt wird. Da die Pensylvanier wenig Bedürf¬
nisse haben, so fällt es ihnen auch nicht schwer, sich
zu verheyrathen, und man trifft daher im ganzen
Lande fast gar keinen Hagestolz an. Die meisten
Familien