vereinigten Staaten. 453
an, ein Verlangen darnach zu äußern, und von al¬
len Seiten kamen Gründe zu deren Rechtfertigung
ans Licht. Dreiste Gemüther, die schon lange eine
gänzliche Trennung vom Mutterlande gewünscht hat¬
ten , wurden dadurch in ihren Gesinnungen bestärkt,
und die zaghaften, die bis jetzt noch unentschlossen
waren, pflichteten endlich dieser großen Trennung
auch bey. Nun stimmten schon so viele zur Unab-
hangigkeitserklarung, daß endlich der Congreß am
4ten Jul. 1776 öffentlich bekannt gemacht wurde«
Amerika war versichert, daß sein Verfahren an
allen Orten für Recht gesprochen werden würde;
allein es wollte seine Bewegungsgründe zu diesem
Schritte doch auch öffentlich der Welt darlegen. Es
erschien dahero ein Manifest des Inhalts: »die Ge¬
schichte der engl. Nation und ihres Königes wird der
Nachwelt nichts als ein Gewebe von Beleidigungen
und unrechtmäßigen Eingriffen darstellen, wodurch
eine unumschränkte Tyranney in diesen Provinzen
eingeführt werden sollte, worauf eine lange Reihe
Vorwürfe dem König und seiner Regierung nach¬
folgte."
In jeder Provinz beruhete die gesetzgebende Ge¬
walt auf eine Versammlung der Repräsentanten der
verschiedenen Districte, die ausübende aber hatte der
Präsident. Seine Pflichten und Vorrechte bestun¬
den darin, sie nach den Umständen zusammen zu be-
rufen, für ihre Waffen zu sorgen, und mit ihren
Chefs die Kriegsoperation zu besorgen. Ingleichen
war er der Vorgesetzte einer geheimen Committet, die
auf die beständige Verbindung mit dem Generalcon-
greß halten mußte. Eigentlich stand er nur zwey
Jahr auf diesem Posten, doch konnte diese Zeit auch
verlängert werden. Zwar hatten die Provinzen nicht
nöthig, dem Hauptcongreß von ihrer Verwaltung
Ff z Rechen-