Full text: Nord-Amerika (Bd. 5, Abth. 1)

Grönland 
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entkommen *). Wenn man Grönland gegen andere 
nördliche Länder auf gleicher Höhe rechnet, so findet 
man 
*) Der Heringsfang nahm eigentlich im Jahr n6z 
seinen Anfang, und 1416 wurden die ersten ein« 
gesalzen. Der Erfinder hieß Willhelm Beutel, 
oder Veukelson, von Biervliet in Flandern, wo 
er 1474 begraben wurde, und dessen Grab Kaiser 
Karl V. im Jahr 1536 besuchte. Die Art der 
Einsalzung ist Zweyerle^, die eine wird das 
VOeißeinsalzen, die andere das Rotheins:l;en 
genannt. Nach der erstern Art wird der Hering, 
sobald er gefangen ist, ausgeschnitten, die Einge¬ 
weide von dem Rogen oder Milch abgelöset und 
weggeworfen. Hierauf wird der Fisch in frischem 
Wasser gewaschen, stark mit Salz gerieben und in 
eine Salzlaache gelegt, in welcher sie 12 bis 15 
Stunden liegen bleiben, hernach wieder heraus¬ 
genommen, wohl getrocknet, und Schichtweise in 
Tonnen mit Salz eingestreuet gelegt werden. In 
der Handlung giebt es drey Sorten: 0 Der 
Maikens, das ist, Mädchens- oder Iungfernhe- 
ring, der früh und zu allererst kommt, worin 
noch zur Zeit weder Milch noch Rogen kenntlich 
ist, der zwar an sich fett und zart, aber nicht auf¬ 
gehoben werden kann. 2) Oer Vollhering, der 
viel Milch oder Rogen hat, und welcher gegen 
Bartholomai gefangen wird. 3) Der Brannthe- 
ring ist von dem vollen nicht unterschieden, außer 
daß er spater gefangen, und so dicht gepackt ist, 
daß er nicht, wie andere, darf umgcpackt, son¬ 
dern gleich kann verschickt werden; weil solche 
Tonnen alsbald mit einem glühenden Eisen ge¬ 
brannt und bezeichnet werden, erhalten sie diesen 
Namen. Durch das Rorheinsalzcn macht man 
sie zu Bücklingen, denn wenn sie 24 Stunden in 
der obbeschriebenen Laache gelegen: so werden sie 
bey den Köpfen an hölzerne Spiese aufgereihet 
und in dazu verfertigten Oeftn geräuchert; die 
beym Stroh geräucherten heißen alsdann Stroh- 
bücklinge. Auf eben diese Weise entstehen die 
Slick-
	        
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