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hinabgeschütteten Lehms und Sandes bestehen. Lange Züge mit
diesem Material beladener Lowries bewegen sich unausgesetzt am
gegenüberliegenden oberen Rande der Grube; ihr von den im
Abbau befindlichen Grubenstrecken abgeräumter Inhalt wird zum
Ausfüllen der bereits ausgebeuteten Teile des Lagers verwendet.
In der Tiefe sehen wir einige Dutzend Arbeiter, die in dem weiten
Raume fast verschwinden, mit dem Abbau der Kohle beschäftigt,
die hier nicht unterirdisch, sondern von oben her, im „Tagebau“,
gewonnen wird. Doch zeigen kupferne Leitungsdiähte und elek
frische Bogenlampen, daß hier auch echt bergmännisch in Tag
und Nachtschichten gearbeitet werden kann. Auf dem schlüpfrigen
Lehmabhange hinabsteigend, gelangen wir auf den mit großen
Wasserlachen bedeckten, von einem Schienennetz durchkreuzten
Boden der Grube. Hier wird unsere Aufmerksamkeit vor allem
durch eine Anzahl braunkohlenähnlicher, aber heller gefärbter
Stümpfe von gleicher, etwa 1 m betragender Höhe gefesselt: wir
sehen die Reste gewaltiger Baumriesen, so wohl erhalten, daß
man den Verlauf der Holzfasern und die eng gereihten Jahresringe
genau erkennen, letztere sogar bequem zählen kann. Bei einigen
Stämmen lassen sich am Boden auch die oberflächlich verlaufenden
Wurzeln verfolgen. Die Ausmessung der uns zunächst stehenden
ergibt, einen Stammumfang von 6 bis 9 m, also Durchmesser von
2 und 3 m, und andere, leider schon wieder verschüttete Exem¬
plare sollen noch bedeutend stärker gewesen sein. Sie machen
durchaus den Eindruck, als ob sie sämtlich an Ort und Stelle ge¬
wachsen seien. Dafür spricht nicht nur die aufrechte Stellung
der Stümpfe und der Verlauf ihrer Wurzeln im Tonboden, der
das Liegende des Kohlenflözes bildet, sondern auch der gegen¬
seitige Abstand der Stämme, der ungefähr dem Raume entspricht,
den Urwaldbäume sich im Verlauf eines Jahrhunderte währenden
Daseins für Wurzel und Krone zu erkämpfen pflegen. Da ihr Holz,
besonders nach innen zu, so wenig verkohlt ist, daß es sich vor¬
züglich spalten und schneiden läßt, so sind sie zur Brikettbereitung,
wozu alle hiesige Kohle verwendet wird, nicht geeignet; sie bleiben,
nachdem die umgebende Kohlenschicht hinweggeräumt ist, stehen,
bis sie an der Luft zerfallen oder durch den Abraum verschüttet
werden, und anscheinend hat noch kein Museum die Kosten er-