Full text: M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band (Theil 9, Band 2)

47 s Europa. 
teich liegt, wo das Wasser durch die Hitze eines noch kiefern 
unterirdischen Feuers kocht, weil ein sehr nasser Dampf aus den 
in dieser Ebene der Solfatara befindlichen Ritzen aufsieigt, wel¬ 
cher, wie der Dampf des siedenden Wassers von einem Degen 
oder Messer, so man daran halt, m großen Tropfen hecablaufk. 
An der äußern Seite und am Fuße des Kegels der Solfatara, 
gegen den See Agnano hin, stürzt heißes Wasser aus dem Fel¬ 
sen. Wenn man sein Dhr an den Felsen, aus welchem Wasser 
hervorbcicht, hält, so hört man ein so stark siedendes Brausen, 
wie bey einem ungeheuren Kessel. 
2) puzzuolo, ein Städtchen an einem Meerbusen in 
einer fruchtbaren Gegend, der Sitz eines Bischofs. In dieser Ge¬ 
gend wird die belante puzzo lana gefunden, welche in einem gcor 
lren Sande besteht, der, mit Kalk verbunden, einen außeror¬ 
dentlich harten m>d festen Mörtel giebt, und unter dem Wasser 
so hart wie Stein wird. Von Pnzzuolo bis nachCnma ist fast 
alles unbewohnt. In den heißen Tagen sind die Ausdünstun¬ 
gen hier höchst schädlich. Nicht weit von'Pnzznolo ist der See 
Averne, (f. 2. Tb. S. i 43.) Er ist eigentlich der Grund 
eines Gebürges, das ohne Zweifel durch Aiiswürfe entstanden 
ist. An dem Theile des Fußes dieses Gebürges, den die See 
im Meerbusen von Pnzzuolo benetzt, ist der Sand noch sehr 
heiß, ohne rächtet die Wellen beständig darüber wegspülen; 
und nahe bey diesem Sande ist in den Kegel des Berges ein 
enger Eingang ungefähr 10c Schritte lang gehauen worden, 
welcher zu einer Duelle siedenden Wassers führt, das, ohner- 
achlet eS salzig ist, doch Fische und Fleisch kocht, ohne demsel¬ 
ben irgend einen unangenehmen Geschmack oder eine üble Eigen¬ 
schaft mitzutheilen. Dieser Platz heißt pLcros und 
wird schon seit alten Zeiten zu einem Schwefelbade gebraucht. 
Der Dampf, welcher oon der oben erwähnten heißen Duelle 
aufsteigt, und in den engen unterirdischen Gang eingeschlossen 
ist, bewirkt bey den darin sitzenden Kranken einen heftigen 
Schweiß. Nahe bey der außeisten Spitze von Miseno ist daS 
tiddte rNeer (mare morto). Unter den Trümmern eines 
alten Gebautes steigt ein Dampf (Mofete) auf, der in seinen 
Wirkungen den Dünsten in der Hundsgrotte völlig ähnlich ist. 
In eben dieser Gegend ist auch die von der man 
mancllerley Fabeln erzählt. Der Eingang ist enge, aber im In¬ 
nern finde! man vielen Raum. Dein Mifenifchen Vorgebürge 
gegen-
	        
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