Full text: M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band (Theil 9, Band 2)

Island. §7? 
hier bisweilen von heftigen Wirbelwinden auf die höchste An¬ 
höhe geführt werden; in Unschlitr, Fellen, eingesalzenem Schö¬ 
psenfleisch , in Federn, besonders Etderduuen, und wohnen 
Strümpfen; von ietztern werden jährlich an 8c> - 90000 Paar 
Strümpfe versendet, welche theils zur Mondirung der Solda¬ 
ten und Mat osen gebraucht» theiis in Holland verkauft wer¬ 
den. Die größte Insel heißt Stroemoe. Darauf liegt die 
kleine Stadt Thorshuvtt/ die allgemeine Niederlage der 
Handlung auf diesen Inseln, und der einzige Ort, wo ein 
Markt ist. Sre hat einen bequemen Hafen, eine Schule, und 
ein Hospital für Aussätzige. Bey diesen Inseln sind 3 Muhl- 
siröme: 1) zwischen V'decoe und Bocdoe, 2) bey Swmöe 
und Sandoe, 3) bey Süderos. 
Island. 
Im Jahr 1784. waren hier 46201 Einwohner, (f. 2. Th. 
S. 791.192 ) Island genießt meistentheilö eine gemaßiate 
Luft, nur die äußersten Gegenden gegen Norden, Nordosten, 
und Nordwesten empfinden die Strenge des Winters. Oft 
keimt das Graß im April; bisweilen hindert die Kälte im Ju- 
jutte desselben Wachslhum. Im nördlichsten Theit ist der 
längste Tag 22 Stunden lang, der kürzeste 2 Stunden. Im 
Jahr 178 g. har diese Insel durch Erdbrand und Erdbeben au¬ 
ßerordentlich viel gelitten. Der (Oerefe)öke! ist wegen seiner 
Feuer - und Wasse>musbrüche merkwürdig. y*,td<X spie int 
Jahr 1771. und 1772. Flammen aus. Seit dem Jahre 1770» 
sind hier Rennthiere; seit 1773. kocht man Salz aus Seewas- 
ser über den heißen Onellen der Insel. Rindvieh-und noch 
mehr Sckaaszucht, so auch Vogelfang, machen eine Haupt¬ 
nahrung ans. Holz fehlt. Aber Torf wird gegraben. Deck) 
hat man seit einigen Jahren kleine Birkenwälder angelegt. 
Brodt bekommen wenige Isländer ans Dänemark, und auch 
nur so viel, daß sie sich kaum des Jahrs 3-4 Monate lang da¬ 
von nähren können. Sie kochen sich oft Grütze von einer Art 
Moos (Lichen Islandicus). Die hiesigen Fifchereyen sind 
sehr beträchtlich. Blos für isländische Fische sind in den Jah¬ 
ren 1774—1784 1,900000Thaler eingekommen. DieAus- 
fnhr des Tbrans und der Eiderdnnen ist seit 12 Jahren in An¬ 
nahme, so auch die Ausfuhr der Fnchsbalge. Von 1774- 1784. 
O o z ' sind
	        
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