Full text: M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band (Theil 9, Band 2)

596 Europa. 
der sich bald anfangs in 2 Theile theilt, und noch in der Stadt 
milder großen Newa vereinigt; der erste wird Fontanka, 
der 2te Moikcr genannt. Hiezu kommen noch, außer Meh¬ 
rern Canälen, vornemlich der Satharmencanal. Der 
Newafluß hat schönes Wasser , welches durch die ganze Stadt 
verfahren wird, da das in den Canälen und in der Fonlanka 
nicht trinkbar, und in ganz St. Petersburg kein Brunnen be¬ 
findlich ist. Ueber diesen Newastrom ist eine Schiffbrücke, 
tvelche im Anfänge des Winters abgebrochen, und nach dem 
Eisgänge wieder bergestellt wird. Eben so ist es auch mit den 
Brücken über die kleine Newa und über die Newka. Außer¬ 
dem kann man sich an vielen Orten überfahren lassen, da be¬ 
ständig eine Menge Kähne in Bereitschaft steht. Ein kostbares 
fehenswürdiges Werk ist die Einfassung der Newa und des Ca» 
Lharinencanals. Der Stein, welcher dazu gebraucht wird, 
ist eine Granitart aus Finnland. Der erste Anblick von St. 
Petersburg ist in der Ferne sehr anlockend; die vielen vergol¬ 
deten und versilberten Thürme, worunter auch einige mit grü¬ 
nen Dächern hinter einem Fichten - und Birkenwalde 
Bemerkt werden, , und der große Thurm der Admirali¬ 
tät machen zusammen einen interessanten Anblick; so auch das 
linke Ufer der Newa, welches eine schöne Reihe Häuser enthält, 
unter denen das ReicHscollemum und das Gcnathaus 
vorzüglich merkwürdig sind. Die öffentlichen Gebäude an der 
Newa und einige andre sind von Stein, dre meisten von Holz, 
fedoch sieht man noch ganze Theile der Stadt fast unbebaut, ohner- 
«lchtel sie samnn lich in gerade, sich durchschneidende Gassen abge¬ 
lebt sind. Im Jahr 1785. waren hier 3840 Gebäude, von denen 
ic85 von Stein erbaut sind, 33 russische Kirchen, 3 deutsche luthe¬ 
rische Gemeinen, 1 schwedische, 1 finnische, 1 engländische, 
1 holländische, 1 deukschreformirte, eine französischreformirte, 
1 katholische, 1 armenische Gemeine; auch die evangelischen Brü¬ 
der haben hier einen Versammlungsfaal. Einwohner zahlt 
man über 190200, doch mit Inbegriff der Garnison. Fast 
in der Mitte der Stadt liegen an der Newa die Admiralt- 
tätSAebäude. Sie sind mit Wal! und Graben umgeben, 
und schließen die Schiffswerfte, die Magazine und manche se- 
lhenswnrdige Gebäude ein. Der hohe Thurm, dessen lauge 
Spitze ganz vergoldet ist, auf welchen 3 lange Straßen zulaufen, 
«immt sich vornemlich gut aus. Die Newökische Straße ist 
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