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der sich bald anfangs in 2 Theile theilt, und noch in der Stadt
milder großen Newa vereinigt; der erste wird Fontanka,
der 2te Moikcr genannt. Hiezu kommen noch, außer Meh¬
rern Canälen, vornemlich der Satharmencanal. Der
Newafluß hat schönes Wasser , welches durch die ganze Stadt
verfahren wird, da das in den Canälen und in der Fonlanka
nicht trinkbar, und in ganz St. Petersburg kein Brunnen be¬
findlich ist. Ueber diesen Newastrom ist eine Schiffbrücke,
tvelche im Anfänge des Winters abgebrochen, und nach dem
Eisgänge wieder bergestellt wird. Eben so ist es auch mit den
Brücken über die kleine Newa und über die Newka. Außer¬
dem kann man sich an vielen Orten überfahren lassen, da be¬
ständig eine Menge Kähne in Bereitschaft steht. Ein kostbares
fehenswürdiges Werk ist die Einfassung der Newa und des Ca»
Lharinencanals. Der Stein, welcher dazu gebraucht wird,
ist eine Granitart aus Finnland. Der erste Anblick von St.
Petersburg ist in der Ferne sehr anlockend; die vielen vergol¬
deten und versilberten Thürme, worunter auch einige mit grü¬
nen Dächern hinter einem Fichten - und Birkenwalde
Bemerkt werden, , und der große Thurm der Admirali¬
tät machen zusammen einen interessanten Anblick; so auch das
linke Ufer der Newa, welches eine schöne Reihe Häuser enthält,
unter denen das ReicHscollemum und das Gcnathaus
vorzüglich merkwürdig sind. Die öffentlichen Gebäude an der
Newa und einige andre sind von Stein, dre meisten von Holz,
fedoch sieht man noch ganze Theile der Stadt fast unbebaut, ohner-
«lchtel sie samnn lich in gerade, sich durchschneidende Gassen abge¬
lebt sind. Im Jahr 1785. waren hier 3840 Gebäude, von denen
ic85 von Stein erbaut sind, 33 russische Kirchen, 3 deutsche luthe¬
rische Gemeinen, 1 schwedische, 1 finnische, 1 engländische,
1 holländische, 1 deukschreformirte, eine französischreformirte,
1 katholische, 1 armenische Gemeine; auch die evangelischen Brü¬
der haben hier einen Versammlungsfaal. Einwohner zahlt
man über 190200, doch mit Inbegriff der Garnison. Fast
in der Mitte der Stadt liegen an der Newa die Admiralt-
tätSAebäude. Sie sind mit Wal! und Graben umgeben,
und schließen die Schiffswerfte, die Magazine und manche se-
lhenswnrdige Gebäude ein. Der hohe Thurm, dessen lauge
Spitze ganz vergoldet ist, auf welchen 3 lange Straßen zulaufen,
«immt sich vornemlich gut aus. Die Newökische Straße ist
dar-