X. Deutsche Lieder. 554-55S.
4 CI
554. M i u Platz voer d oe r.
DE weg an unsen tun hentlank
dar weer dat wnnnerschön!
Dar weer des morns min ersten gank
int gras bet anne kneen.
2 Dar spel ik bet to schummern hin,
dar gev'dat steen un fand;
Des abends hal mi obbe rin
und harr mi bi de Hand.
> 3 Denn wünsch ik mi, ik weer so grot,
dat ik der rcewer seh,
Un obbe meen, un schütt den Hot,
dat keem noch v^ls to sröh.
4 Dat keem so wit, ik Hess se sehn,
de welt dar buten vccr:
Ik wull, se weer man half so schön,
as do min platz vcer dcer.
555.
JEhann, nu spann de schimmels an!
nu fahr wi na de Brut!
Un hebbt wi nix as brune p^r,
Jehann, so is't ok gut!
2 Un hebbt wi nix as swarte per,
Jehann, so is't ok recht!
556.
lVJ gittgn tosam to selb, min Hans,
wi gingn tosam to ran,
Wi seten achtern disch tosam,
so warn wi old un grau:
Un bün ik nich uns weerth sin scen,
so bün k sin jüngste knecht!
3 Un hebbt wi gar keen per nn wag',
so hebbt wi junge been!
Un de so glückli is as ik,
Jehann, dat wült wi sehn!
H a n s.
2 Bargop so licht, bargaf so trag,
so menni, menni jähr —
Un doch, min Hans, noch hbn so leef,
as do in brune haar.
M i n
(Vier Lieder von Heinrich Heine.)
Sehnen.
E>Jn Fichtenbaum steht einsam
im Norden aus kahler Höh.
Ihn schläfert; nüt weißer Decke
umhüllen ihn Eis und Schnee.
557.
2 Er träumt von einer Palme,
die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
ans brennender Felsenwand.
MAcht ligt auf den fremden Wegen,
krankes Herz und müde Glider!
Ach, da stießt wie stiller Segen,
süßer Mond, dein Licht hernieder.
2 Süßer Mond, mit deinen Stralen
scheuchest du das nächtge Grauen;
Es zerrinnen meine Qualen,
und die Augen übertauen.
26