174 Von schriftlichen Aufsähen. 
An bürgerliche Rache und solche, die in höhern weltt 
lichen Bedienungen stehen, ohne von Adel zu seyn: 
Wohlgebornek, 
Hochzuverehrendek. 
So auch an angesehene Gelehrte, Künstler und 
Kaufleute. Den Titel Hochedelgeborner, gibt man den 
in niedrigen Aemtern stehenden Personen, den Kandit 
Laten, Kaufleuten und Künstlern vom Mittlern und 
Niedern Range- den Pachtern ec. Für noch geringere 
gehört der Titel Hochedler. Ganz gemeine Leute ber 
kommen gar keine Titel, so wie er auch unter guten 
Freunden wegzufallen pflegt. Mein lieber Herr oder 
Meister f nebst dem Namen); theurester Freund und 
ähnliche Anreden sind in diesem Falle gebräuchlich. 
Die Titel der Geistlichen folgen in diesen Abstufum 
gen auf einander; 
Hochwürdigster, an Bischöfe und große Prälaten« 
Hochwürdiger, an Doktoren der Theologie, Kom 
sistorialrathe, Aebke, Pröpste und 
höbere Geistliche überhaupt. 
Hochehrwürdiger, an Prediger. 
Hochwohlehrr'ürdiger, womit man sonst Landl 
Prediger und niedere Geistliche am 
redete, wird jezt selten gebraucht. 
Die weltlichen Titulaturen der Männer werden 
auch den Frauen beigelegt, welches bei den geistlichen 
Nicht statt findet. Doch bekommen Aebrissinnen und 
Sliftsfrüulein den Titel Hochwürdig. 
Mit der Anrede in der Ueberschrift stimmt die Am 
rede im Briefe selbst überein, z. B. Ew. Wohtgebor« 
nen; Ew. Hochwürden; man wechselt aber ab mit Sie 
und Dieselben (Hoch-und Höchstdicselben an Vornehm 
rnere). Bei dem Schlüsse des Briefs pflegt man jene 
Am
	        
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