Die Erde.
77*
fett die Materien zum Theil geschmolzen in Ströhmen
von an den Seiten herab/; znm Theil steigen sie
hoch in die Luft, und fallen gleichsam wie Hagel wieder
herunter. Mit dem Ausbruche der Lava hört das Tor
ben des Feuers auf, und erst nach Jahren, wenn sich
Stoff genug zur Entzündung gesammelt hat, hebt es
von neuem an. Diese Berge heißen feuerspeiende Berr
ge oder Vulkane , die sich gewöhnlich in der Nachbarr
schaft des Meeres befinden, wie z. B. der Aetna und
der Vesuv. Ohne Zweifel gab es in den ältesten Zeiten
weit häufiger brennende Vulkane, als jetzt, denn man
sieht in vielen Landern ganze Reihen ausgebrannter oder
rodrer Vulkane. Deutschland hat dergleichen besonders
in der Gegend bei Cassel und an den Ufern des Rheins
zwischen Bingen und Bonn.
Zn den vulkanischen und dem Erdbeben ausgesetzten
Gegenden werden auch häufig große unterirdische Höhlen
angetroffen, die vermuthlich mit den Vulkanen selbst
gleichen Ursprung haben, obgleich auch viele Höhlen,
vornämlich in Kalkgebirgen, vom Wasser gebildet seyn
mögen. Zu der Llfenhöhle in Derbyshire gelangt man
durch eine 122 Fuß tiefe Oeffnung. Sie selbst hat eine
Höhe und Breite von 152 Fuß und 62 bis 122 Fuß hör
he Pfeiler von Tropfstein. Die Btrumannshöhle auf
dem Harze besteht aus sechs verschiednen Räumen, wor
zu enge Gänge führen. Man sieht darin allerlei Nar
turspiele von Tropfstein, die mit gewissen Dingen, z.
B. Bäumen, Orgeln re., Aehnlichkeit haben. Auch
enthält sie Versteinerungen und Knochen von zum Theil
ganz unbekannten Thieren, so wie die ScharzfelderHöhr
le, die überhaupt der Baumannshöhle ähnlich ist. Eir
ne der merkwürdigsten und berühmtesten Höhlen findet
sich auf der Insel Antiparos im Archipelagus. Man
Cees steigt