B. Oberstufe. Karls des Großen Friedensarbelt, seine Persönlichkeit n. sein Tod. 41 
sorgen, das ist die wichtigste Aufgabe eines Herrschers; aber Karl der Große 
sorgte auch für die minder wichtigen, ja für die kleinsten Angelegenheiten 
seines Volkes. Was hat er zunächst für die Beförderung des Handels und 
Verkehrs gethan? — Er baute eine Rheinbrücke, einen Leuchtturm und 
einen Kanal. — Die Rheinbrücke war zwar nur aus Holz erbaut; ein Jahr 
vor Karls Tode brannte sie ab, und der Kaiser wollte an ihrer Stelle eine 
steinerne erbauen, starb aber vor der Ausführung dieses Vorhabens. — 
Welchen Kanal wollte Karl der Große bauen? — Zwischen Main und 
Donau. — Er wollte diese beiden Flüsse nicht unmittelbar verbinden, son- 
dern einen Nebenfluß des Mains — die Rednitz bei Nürnberg — mit der 
Altmühl, einem Nebenfluß der Donau. — Warum hat er diese Absicht nicht 
ausgeführt? — Er hatte ungeschickte Werkmeister. — Diesen Kanal hat in 
unseren Tagen König Ludwig I. von Bayern wirklich graben laffen. -Lud- 
wigskanal.) — Welche beiden großen deutschen Flüsse verbindet er? — 
Rhein und Donau. — Welche beiden Meere? — Nordsee und Schwarzes 
Meer. — Warum hatten die Wasserstraßen früher eine weit größere Be¬ 
deutung als jetzt? — Man hatte früher noch keine Eisenbahnen. — Auch 
die Landwege waren damals bei nassem Wetter kaum fahrbar; Posten gab 
es noch nicht; von großem Verkehr war also noch keine Rede. — Von 
welchen Leuten wurde damals der Handel in Deutschland fast allein betrie- 
ben? — Von Italienern und Juden. — Was für Waren brachten die wohl 
nach Deutschland? — Zeuge, Waffen, Schmucksachen u. s. w. — Warum 
verfertigten die Deutschen diese Waren nicht selbst? — Sie waren noch zu 
ungeschickt. — Das Handwerk war damals noch verachtet; welche Leute be- 
schäftigten sich nur mit demselben? — Die Hörigen. — Also die Unfreien; 
diese arbeiteten nur für ihren Herrn, nicht für den Verkauf. Wie konnte 
Karl zur Verbesserung des Handwerks etwas beitragen? — Er zeigte auf 
seinen Gütern, wie es am besten betrieben werden könnte. — Der große 
Kaiser hielt sich also nicht für zu gut, die verachteten Handwerker in ihrer 
dumpfen Werkstatt zu besuchen und ihnen Ratschläge zu erteilen aus dem 
reichen Schatze seiner Erfahrungen, die er auf feinen weiten Reisen gesam- 
melt hatte. — Wodurch konnte der Kaiser die äußere Wohlfahrt seines Volkes 
am meisten heben? — Durch Förderung des Ackerbaues. — Was hat Karl 
gethan, um den Ackerboden Deutschlands zu vermehren? — Er ließ Wälder 
roden, Sümpfe trocken legen. — Wodurch lehrte er die Landleute, wie sie 
den Ackerbau am vorteilhaftesten betreiben könnten? — Durch Musterwirt¬ 
schaften. — Woran können wir sehen, wie Karl sich auch um die kleinsten 
Angelegenheiten auf seinen Gütern bekümmerte? — Anweisungen u. s. w.; 
Verzeichnis der vorhandenen Gegenstände; Rechnungslegung; Anordnung 
der Verbesserungen. 
Wiederhole noch einmal über Karls Sorge für Handel und Verkehr! 
Desgleichen für die Gewerbe! Desgleichen für den Ackerbau! 
d. Nun wollen wir auch noch sehen, wie Karl im Hause und in der 
Familie lebte! Erzähle zunächst von seinem Körper! — Groß, stark, ge¬ 
wandt. — Desgleichen von seinen Mahlzeiten, seinem Schlaf! — Wer kann 
etwas von seiner Kleidung angeben? (Hilfsfragen, Bild.) — Kennt jemand 
die Erzählung, wie Karl einmal seine putzsüchtigen Hofleute bestrafte? — 
(Die bekannte Erzählung! Hoffmeyer und Hering, Handbuch II.) — Für
	        
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