788 Das Gemeinnütz, ausd. Chemie od. Scheidet-
zufangen rmd zu gewinnen; was zurück bleibt (Tod-
rcnkopf) gibt höchstens nur eine Nebenbenutzung. Bek
der Abdampfung und Kristallisation hingegen laßt man
flüchtige Theile als unnütz entweichen, und behalt den
Rückstand, als das eigentlich Nutzbare. Das Ab¬
dampfen geschieht insbesondre mit Extrakten und
Pflanzensaften, welche man ihrer überflüssigen Feuch¬
tigkeit beraubt, und sie bis auf einen gewissen Grad
eiudickt, theils um sie kräftiger zu machen, theils um
sie bequemer aufbewahren zu können. Sie werden zn
dem Ende in offnen flachen Gefäßen entweder bloß der
freien Luft ausgeseht, wo die Feuchtigkeit verdunstet;
oder mit Hülfe der Warme und eines gemäßigten
Feuers abgedampft. Extrakte sind eigentlich die ein-
gedickten Aufgüsse oderDekokte von trocknen Gewachr
sen und ihren Theilen. Die verdickten Säfte frisch
auegepreßrer Pflanzen nennt man Dicksafte.
Wenn gewisse flüssige Materien ihre Feuchtigkeit
bis auf einen bestimmten Grad verlieren, so entster
hen feste Theile von regelmäßiger Bildung oder Rry,
stalle. Die Natur bringt krystallinifche Formen im
Mineralreiche häufig hervor; die Kunst befördert und
leitet vorzüglich nur die 'Lrystallisanon der Salze,
welche die Natur aufgelöst enthalt, z. B. das Koch¬
salz in Quellen und im Meere. Oft werden aber auch
feste Salze wieder aufgelöst, und dann aufs neue krpr
stallisirt, um sie zu reinigen, oder mehrere unter ein¬
ander gemischte Salze zu trennen. Auflösungen, wel¬
che man zum Anschießen (Kdystallisiren) nöthigen will,
müssen entweder durch freiwillige Ausdünstung, oder
durch Abdampfen erst zu einer gewissen Dicke gebracht
werden, bei welcher sich die Theile auf der Oberfläche
zu vereinigen anfangen, und ein Häutchen bilden.
, Salze,