Object: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

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Die ihr den Todeskampf geheiligt 
Mit eures Trostes mildem Wort, 
Auch ihr war't bei dem Kampf betheiligt 
Für Deutschlands Einheit, Deusschlands Hort. 
Drum frisch herbei zum heil'gen Kriege, 
Wie Anno Dreigehn frisch daran, 
Daß bei dem großen deutschen Siege 
Nicht fehl' auch nur ein deutscher Mann! 
Alex. Kaufmann. 
51. Das Vaterland ruft! 
Schon nickte zur Erde das reifende Korn, 
Schon wetzten die Sensen die Schnitter, 
Da tkönte der Ruf aus dem Kriegeshorn, 
Umwandelnd die Schnitter in Ritter; 
Und die Streiter im Heer und die Streiter der Wehr, 
Und wer tragen gelernt sein gutes Gewehr, 
Der hörte den Ruf und eilte daher 
Von der Werkstütt, vom Acker, vom Hof und vom Herd, 
Vom Kauftisch und Webstuhl, zu Fuß und zu Pferd, 
Aus Hörsal und Schulen, was lernt' und was lehrt, 
Sie eilten daher und riesen: „Hurrah! 
Das Vaterland ruft, und wir all sind da. 
Und will er den Krieg, der verblendete Feind, 
So soll er wahrhaftig uns schauen 
Zum Kampfe bereit, eh' selbst er's vermeint, 
Ueber'm Rhein in den eigenen Gauen!“ 
Rasch tauschten sie um des Friedens Gewand 
Mit dem männlichen Rocke des Krieges 
Und nahmen's Gewehr froh grüßend zur Hand — 
Sie kannten's als Bürgschaft des Sieges 
Und standen zusammen in Reih' und Glied 
Und sangen manch' altes, erquickliches Lied, 
Das im Marsche den Müden noch weiter zieht;
	        
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