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3. Claudius <41—54).
a) Inneres. Ein Versuch des Senates, die Republik wieder-
herzustellen, scheiterte; Claudius wurde als Kaiser anerkannt. Wiewohl
persönlich ohne Herrschergaben und gelehrten Studien ergeben1, verwaltete
er, unterstützt von gewandten Ministern, unter welchen auch Freigelassene
wie Narcissus und Pallas waren, Rom und die Provinzen mit Gerechtigkeit.
d) Auswärtiges. Unter Claudius wurde Mauretanien (Marokkos
das bisher eigene Könige gehabt und im Kranze der Mittelmeerprovinzen
noch gefehlt hatte, dem römischen Reiche einverleibt, desgleichen der südliche
Teil von Britannien mit Londinium.
c) Die Familie des Kaisers. Messalina, die sittenlose
Gemahlin des Claudius, trieb ihre Verachtung gegen den schwachen Kaiser
soweit, daß sie öffentlich eine zweite Ehe schloß. Nach der Hinrichtung ■
der Messalina heiratete Claudius seine Nichte, die jüngere Agrippina,
die herrschsüchtige Witwe des Domitius. Sie bewog den Kaiser," mit
Hintansetzung seines leiblichen Sohnes ihren Sohn Nero zum Thronfolger
einzusetzen und mit seiner Tochter Octavia zu vermählen. Um die Thron-
besteigung ihres Sohnes zu beschleunigen, vergiftete Agrippina den kaiser¬
lichen Gemahl. Hierauf wurde Nero durch Burrus, den Befehlshaber der
Prätorianer, zum Kaiser ausgerufen.
4. Nero (54^68).
a) SrrrGreüelthaten gegen seine Umgebung. Nero,
am Beginn seiner Regierung erst 17 Jahre alt, beseitigte zuerst seinen
Stiesbruder Britannicus, dann aber tötete er auch seine Mutter Agrippina,
der er den Thron verdankte, sowie seine Gemahlin Octavia, an deren
Stelle er schon früher die Frau eines andern, Poppäa Sabina, erhoben
hatte. Als Burrus, der in den ersten 5 Jahren von Neros Regierung
ein erträgliches Verhältnis zwischen dem Senat und dem Fürsten aufrecht
erhalten hatte, gestorben war, artete Nero vollständig zum Tyrannen ans.
Schließlich zwang er auch feinen Lehrer und Leiter, den stoischen Philosophen
Seite ca, sich den Tod zu geben.
b. Der Brand von Rom und die Christen. Als i. I. 64
eine große Feuersbrunst die Hauptstadt zum Teil zerstörte, entstand das
Gerücht, der Kaiser habe, um seiner ungezügelten Baulust 2 Spielraum zu
1 Claudius bereicherte das römische Alphabet um drei Buchstaben (für die Laute
v, ps und y). .
2 Nero ließ u. a. im Süden der Stadt (zw. Palatin und Esquilin) einen weit-
läufigen Palast erbauen. Dies „goldene Haus" 9tero8, dem zahlreiche Privathäuser hatten
weichen müssen, wurde später von Titus zu öffentlichen Bädern umgebaut.