Verhältnisse des Menschen. 383 
seine Geschäfte mit der uneingeschränktesten Wahrhaftige 
keil und Redlichkeit treibt. 
Aber, wird er auch reich werden? Kann er sich 
auch nur in seinem Gewerbe erhalten? 
Erstlich: er ist ein Mensch; und ist also allen den 
Unglücksfällen unterworfen, welchen der Unredliche, 
oder der, welcher nach den gemeinen Maximen verfährt, 
unterworfen ist. 
Zweitens: er ist immer einzeln in seinerArt; ec 
handelt aufrichtig mit Leuten, die nicht so gegen ihn 
handeln. Diese Lage ist nicht so vortheilhafr für seine 
äußern Umstände, als wenn er immer der Erwiederung 
gewiß wäre. 
Indeß, wenn wir auf das, was in der Welt unr 
ter den handelnden Nationen überhaupt geschieht, Acht 
tung geben: so können wir diesem Manne die Hoffnung 
machen, daß, wenn er unter eben so günstigen äußern 
Umständen anfängt, eben so durch Zufälle unterstützt 
wird, als andere, er diese an Reichthum, an Aust 
breitung seiner Geschäfte und Größe seines Erwerbs, 
weit hinter sich lassen werde. 
Denn worauf beruhet denn endlich im Handel alt 
les? Auf dem Credit, auf dem Zutrauen, das ein 
Mensch, ein Volk, zu der Ehrlichkeit des andern hat. 
Dadurch allein kann er bestehen; dadurch allein ist er, 
wo er jezt blühet, blühend geworben. Daß nun dieser 
Schein der Ehrlichkeit, dieses Zutrauen, welches den 
Credit ausmacht, sich doch nicht zulehr da einfinden sollt 
te, wo das Wesen der Sache, die Redlichkeit selbst ist, 
das läßt sich nicht denken; das ist der Natur der Din» 
ge, das ist der Natur des menschlichen Verstandes zu, 
wider, der doch mir der Zeit burchdringt, und bei allen 
seinen eignen Vorurtheilen, bei allen Blendwerken, wel- 
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