i. Mannichfaltigk. d. Gewerbe. Uebers. ders. 721
oft eigene Stabhändler beschäftigen. Zu dem Reift
oder Bandholze dienen junge Eichen, Aeschen, Dir«
ken, Haseln, Rüstern und Weiden. Sie werden von
dem Böttcher vermittelst des Dreiklöbers gespalten.
Die Arbeiten der Faßbinder theilen sich in zwei
Hauptarten: in Dimmarbeit und Lrößarbeir. Zur
Kimmarbeit, wo der Boden eingekimmet wird, gehör
reu alle große Arbeiten und solche, welche auS schwär«
zem Holze, d. i. aus Eichenholz verfertiget werden;
zur Krößarbeit aber diejenigen Gefäße, wo der Boden
in eine Krösse gesehet wird, und wohin die meisten Ger
säße aus weißem oder Tannenholze gehören.
Diese Handwerker haben ein zünftiges geschenktes
Handwerk, welches in 3 bis 5 Jahren erlernet wirb,
worauf die Gesellen z Jahre wandern müssen, eheste
das Meisterrecht erwerben können.
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Der Wagner verfertigt Las hölzerne Gestell der
Wagen, daher er an einigen Orten auch Stellmacher
heißt. Die, Gestelle zu den Wagen der Landleute mar
chen sich diese gemeiniglich selbst, bis auf die Räder,
welche sie von dem Wagner nehmen, daher derselbe
von dieser seiner vorzüglichsten Arbeit auch Rademachcu
genant wird, und an kleinen Orten, wo keine Wagen
zur Pracht gebraucht und verfertigt werden, macht ec
nichts als Räder.
Alle diese Wagen kommen darin überein, baß sie
Räder haben, und diese sind denn auch die erste und
vornehmste Arbeit des Wagners. Ein jedes Wagenger
stell bekvmt eine Neigung von hinten nach vornen zu,
um die Bewegung zu erleichtern, daher sind die Hiur
terrader allemal höher, als die Vorderräder; aber bas
Bert