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Geographie.
wohnheiten und Gebräuche haben. Das Land hat viele
Steinbrüche, große Waldungen, gute Hornvieh« Schaaf,
und Bienenzucht, starken Flachs/ Taback/Waid/ und Krapp«
Vau, aber dagegen nicht hinlängliches Getreide. Der
größte Theil des Landes gehört dem Churfürsten von Sach«
sen, der übrige aber dem Könige von Preussen Man theilt
das ganze Land ein in die Ober« und Nieder« Lausitz. Die
besten Städte sind
Bauzen, an der Spree, die Hauptstadt, eine schöne
Stadt, meist mit steinernen Häusern, breiten, des Nachts
durch Laternen erleuchteten Straßen und 8000 Einwohnern,
die theilS römisch-katholisch, theils evangelisch sind. Hier
wohnen 90 Strnmpfstricker, und 80 Leinwand-und Barchent«
stühle sind in Gange.
Hoyerswerda, ein Städtchen mit rovo Einwohnern.
Hier wird der Gottesdienst in deutscher und wendischer Spra«
che gehalten.
Löbau, eine Stadt mit 25000 Einwohnern, die vor«
trefliches Leinen aller Art, besonders aber bunte mit Seide
vermischte Leinwand machen; auch ist hier eine evangelisch
wendische Kirche.
Volkersdorf, ein Dorf, wo viel Schmelz gemacht
wird. Kinder von 5 Zähren arbeiten hier schon, und kön>
nen sich durchAr,stecken und Anreicheu der Schmelze manchen
Groschen verdienen. Ein Dutzend Schnüre Schmelz kostet
hier 2 ggr.
Görlitz, eine schöne und volkreicheStadt niit 86oc>E.,
die sich größtentheilö von Tuch-Manufacturen nähren. Es
sind hier 285 Tuchmacher/Meister und 41 Leineweber.
Lauban, gleichfalls eine hübsche und sehr nahrhafte
Stadt mit 8000 E. Hier giebtS Cattun , und Leinwand«
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