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Spanien»
Pomrranzenbäumen sind hier ganze Wälder, und mit
Myrten und Rosmarin heitzen die Becker ihre Oeftn.
Kastanien, Feigen, Zlpricosrn, Pfirsichen, Granaten,
Datteln und Kapern könnet Ihr gleichfalls nach Herzenslust
pflücken. Auch wächst hier schon das süße Zuckerrohr, der
stärkende Pfeffer, und die weiche Baumwolle. Flachs,
Hanf, Safran und Taback sind gleichfalls Ln Menge da,
und mit der prächtigen Aloe pflegt man Zäune um dieFel,
der zu machen. Gold, Silber und Eisen giebt es eben,
falls in den spanischen Bergen sehr häufig; aber die Ein,
wohner verstehen die Bergwerkskunst nicht. Was diesem
schönen Lande am meisten mangelt, das ist Getreide, nicht,
als ob die Felder kein Getreide gäben, sondern weil die
Nation keine Lust zum nützlichen und ehrenvollen Feldbau
hat. Auch wenig Fabriken und Manufakturen sind im
Lande, da doch so viele Dinge vorhanden sind, die verarm
beitet und ausgefahren werden könnten, und da die Na,
tionaufden Flüssen Minho, Do uro, Tajo, àadiana,
àradalquisir und Ebro schöne Gelegenheit zum Handel
hätte. WaS meynetIhr, nicht einmal die herrliche spani,
sche Wolle wird verarbeitet, sondern man verkauft sie roh
an die Engländer, welche daraus dir vortreflichsten Tücher
machen, und sie sich denn von den Spaniern theuer brzah<
len lassen. Diese Trägheit der Nation, ihre Abneigung
gegen den Ackerbau, die starken 'Abgaben des Volks, die
200,000 Pfaffen, die im Lande sind und nicht Heyrathen
dürfen, die Sucht dieser letzteren, jeden, der nicht kacho,
lisch ist, zu verfolgen: dies alles ist die Ursache, baß nur
wenige Menschen im Lande sind, denn statt, daß es sonst
20 Millionen Einwohner harte, kann es jetzt kaum io
Millionen zählen. Sir sind insgesamt römisch-katholisch,
und mrynen, daß die Bekenner jeder andern Religion kei,
S ; ner