Full text: Mit zwey illuminirten Charten (Bd. 2)

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Geographie., 
zündet das eine Ende an, und das andere steckt man in 
Len Mund. So gut der Spanier über seinen Gaumen 
herrschen kann, so wenig kann er den Zorn, denHaßunddie 
Rache bändigen, und Hinterlist und Heimtücke sind alöi 
dann seine Waffen. Grausamkeit, Blutdurst und Meui 
chelmord sind bisher durch die Inquisition und durch die 
Stirrgefechre unt >c der Nation gepflegt worden: es ist aber 
zu Hessen, daß die letztere Tollheit auch bald verschwinden 
wird. Diese große Heftigkeit derAffecten, und der Genuß 
starker Gewürze, Getränkrund des Tabacks läßt keinen Spar 
nier fttt werden, sondern sie sind alle mager,'und von Farbe 
olivengelb. Ihre Tracht ist ein großer Mantel, ein lan» 
ger Degen und ein hochaufgezäumter Federhul. Auf der 
Straß? sehen str, ob sie gleich gut sehen, eine große Brille 
auf die Nase; wiewohl diese seltsame Mode seit einigen 
Jahren immer mehr verschwindet. 
Die Spanier reden ihre eigene Sprache, die unger 
mein l-eblich klingt, weil sich fast jede Sylbe in einen 
Selbstlaurer endigt. 
Viele und große Gelehrte sind hier nicht zu finden, 
über desto mehr Mönche. Da die meisten dieser Geistlichen 
die Aufklärung eben so scheuen, wie die Eule das Licht, so 
haben eben sie bisher der Gelehrsamkeit und jeder guten 
Erkermtniß noch immer im Wege gestanden. Auch wenig 
Künstler, Fabrikanten und Handwerker hat das Land, 
und Industrie kennt man hier noch wenig. Es hat jedoch 
der verstorbene König seit einigen Jahren viele gute Anstalr 
ren zur Aufnahme des Landes gemacht, die wahrscheinlich 
der jetzige erhalten und vermehren wird. 
Spanien ist eine Monarchie. Der jetzige Monarch, 
der erst seit dem Anfänge dieses Jahrs regiert, heißt 
Carl
	        
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