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Einleitung.
4) Die Marointen. Sie halten den Gottesdienst in
der syrischen Sprache, sind bevm Fasten und Mönchs«
leben ungemein strenge, erlauben aber doch ihren
Priestern die Ehe. Ihr Patriarch, per auf dem-'
VergeLibanon wohnt, heißt beständig Petrus.
III. Mu h a m e d a n e r, auch Moslemim genannt,
woraus die Deutschen den Namen Muselmann gemacht
haben. Diese Religion entstand im siebenten Jahrhundert
nach Christi Geburt durch Mrrhamed, einen arabischen
Kaufmann. Sie breitete sich, weil Muhamed Verjagung
von Hans und Hof, ja gar das Schwerdt zu Hülfe nahm,
mit erstaunlicher Schnelligkeit aus, und die Bekenner deri
selben sind noch in sehr großer Menge vorhanden. Sie halten
Iudenthum und Chrrstenthum für zwey ursprünglich göttliche,
aber mit der Zeit verfälschte Religionen, und verehren Mor
sen und Christum als göttliche Gesandten, behaupten aber,
daß Muhamed der größte und letzte sey. Der Aoran
( Al > Koran ) rst ihre Bibel und zugleich ihr Gesetzbuch. Sie
beten, wie gesagt, mit den Juden und Christen den wahren
Gott an, den sie Allah nennen, aber die drey Personen
in der Gottheit verwerfen sie. Den Engel Gabriel halten
sie für den heiligen Geist und glauben , daß er alle Rath;
schlüsse Gottes aufzsichne. Die wichtigsten ihrer Glaur
bensregeln sind folgende: „Es ist nur ein einziger Gott und
Muhamed istsein Prophet. Gott regiert alles, das Ganze,
so wie das Einzelne; der Mensch kann aber seinem Schicksal
nicht entgehen, er mag fromm, oder gottlos, klug, oder
einfältig handeln. — Es ist eine Auferstehung der Todten
und ein ewiges Leben, in welchem die Frommen, ohne Auf¬
hören Wein und leckere Speisen geniesten und dabey von
schönen Jungfrauen werden bedient, die Gottlosen aber in
der Hölle von boshaften Geistern werden gemartert wer«
C 4 den.