Dis Geschichte nach Christi Geburt. 427
Religion in Schweden cinführen wollte, wie Ihr noch
wissen werdet, des schwedischen Thrones entsetzt wurde»
Er regierte zwar als König von Pohlen 4 s Jahre, konn-
te aber zu'ihrem Vesten nichts thun, als baß erden Rus¬
sen Smolensko wegnahm» Seine beyden Söhne, die
nach und nach regierten, Vladislav 7 und Johann
Casimir, hatten wenig Freude auf dem Throne, dagegen
mußten sie beständige Kriege mit den Schweden und Rus¬
sen führen, ja der letzte wurde sogar von seinen eigenen
Unterthanen bekriegt. Er verließ also seinen Thron, und
ward Abt in einem französischen Kloster. Unter den fol¬
genden Königen machte sich Johann 3 , oder Sabieski-
der im Jahr 1674 zur Regierung kam, um das Reich
sehr verdient. Er war ein tapferer, kriegeserfahrener,
gelehrter und gütiger Fürst, und führte einen glücklichen
Krieg mit den Türken, half auch Wien entsetzen, welches
Liese belagerten. Nach seinem Tode gerieth das Reich irr
große Zerrüttung: denn der Adel veruneinigte sich und
stiftete dadurch große Verwirrungen. Zum erledigten
Thron meldeten sich 10 Fürsten, unter welchen August 2,
Churfürst von Sachsen im Jahr 1697 gewählt wurde.
Er gerieth mit dem König von Schweden Carl 12 in ei¬
nen Krieg, der so unglücklich für ihn ablief, daß er der
Königskrone entsagen und sie, dem Stanislaus Les-
cinsky abtreten mußte. Als aber Carl 12 die große
Niederlage bey Pultawa erlitt, bestieg er den Thron
aufs neue, und brachte mit russischem Beystand daS
unruhige Reich zum Gehorsam. Sein Sohn August 3
folgte ihm im Jahr 1734» Zwar wurde auch Stanis¬
laus von der Gegenparthey noch einmal gewählt, allein
er wurde von jenem vertrieben, und mußte sich, wiewohl
unter Beybehaltung des königlichen Titels, mit dem Hers
zogthum Lothringen begnügen, wo dieser unglückliche
Fürst sich ungemeine Liebe erworben hat. August hätte
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