440
Die Weltgeschichten
stavb im Jahr 1786 mit'derjenigen Ruhe, wie er als
Weiser gelebt Hütte. Er war, um Euch noch einige
Worte von ihm zu sagen: der geschickteste Regent, der
gerechteste Richtet', der tapferste Feldherr, der unver-
LrostendsteSolöüt und der arbeitsamste, thatigste Mensch;
dabcy war er ein vortreflicher Musikus, ein angenehmer
Dichter und ein ungemein fleißiger, scharfsinniger und
einnehmender Gchrrftstellek. Seine Fehler, - denn die
hatte er auch bewiesen, daß er ein Mensch war, und
hätte er deren keine gehabt, so würde er kerne Bewunde¬
rung verdienen. Ihm folgte seines Bruders Sohn,
Friedrich Wilh'lm 2, der bereits sowohl durch viele
Beweise seines sanften, gütigen Herzens, als auch durch
eine siegreiche Unternehmung gegen die sogenannten hollän¬
dischen Patrioten gezeigt hat, daß er des Thrones eines
-solchen Vorgängers vollkommen wert!) sey. Srit einem
Jahre fliegen ihm auch sowohl von seinen Unterthancn,
als von jedem theilneymenden Weltbürger die aufrichtig¬
sten Wünsche zu, daß seine Waffen dem irre geführ¬
ten Frankreich eine glückliche Freiheit, uns allen aber feste
Ruhe und einen dauerhaften Frieden erringen mögen.
Geschichte des türkischen Reichs.
Noch immer drangen die Türken, die durch die Er¬
oberung von Constantinopel und durch den Gewinn von
Syrien und Palästina kekker geworden waren, siegend vor¬
wärts, bis endlich die Christen die Kunst lernten, diese
wilden Krieger zu überwinden. Gleich mit dem Anfang
dieses Zeitraums hatten sie einen Sultan, der mit seinem
Schwerdte alles in Schrecken setzte, (AvlkMüN 2, den
manche auch SollMÜN 1 nennen. Er nahm den Johan«
niterrittern die Insel Rhvdus weg, schlug und tödtete
den König von Ungarn, Eudwlg 2, in einer blutigen
Schlacht, belagerte Wien und verheerte die italianischen
See-