Full text: Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien (Theil 9, Bd. 2)

Bukowina. 515 
ses wüstes Residenzschloß, ein mächtiges Bergschloß, 17 rui- 
nirte grosse, zum Tlieil prächtige Kirchen, und eine unglaub¬ 
liche Menge der kostbarsten verfallnen Keller darinnen angetrof- 
fen werden. Da aber ihre Lage znm Handel sehr bequem ist, 
so giebr sich die jetzige Regierung alle Mühe, dem Orte nach 
und nach wieder aufzuhelfen; wie er denn im I. 1779 mit 200 
herbeygezognen mol da in scheu ,131 armenischen, griechischen 
und 116 jüdischen Familien besetzt worden ist. 
VI) Einwobner. Die Anzahl von Einwohnern im 
Königreich Ungarn (—4230 Onadratmeilen) betragt 3,170000; 
in Siebenbürgen (2^ 630 Onadratmeilen) über eine Million; 
in Ungarisch Dalmatien, Kroatien, nebst Slavonien (no 810 
Ouadratmeilen) 233000 ohne Dalmatien und Kroatien; in dev 
Bukowina (r--. 183 Ouadratmeilen) l 30000 Einwohner. Die 
Einwohner im eigentlichen Ungarn kann man in 4 Hauptnatio- 
nen lheiten; denn man redet darinnen 4 Hauptsprachen, i) Un¬ 
garisch, 2) Slavisch, z) Wallachisch, 4) Deutsch. Die latei¬ 
nische Sprache ist bey oornehmern und geringern Leuten in Un¬ 
garn eben so wie in Pohlen üblich. Im Ungarischen Illyrien 
herrscht die Slavische Sprache, nach verschiedenen Dialekten. 
Doch wird in diesen Landern auch Deutsch gesprochen. In Sie¬ 
benbürgen spricht man Ungarisch, Deutsch und Wall ach, sch. 
Ausser den Hanptvöikern findet man in allen diesen Ländern auch 
Griechen, Juden, Armenier, Raitzen, Uskochen, Morlachen, 
Türken und Zigeuner re. Die herrschende Religion ist die ka* 
tboÜjcHe, obgleich die Anzahl der Lutheraner und Resol mir- 
ten weit beträchtlicher ist. Im Jahr 1781 sind ihnen neue 
Freybeiten eingeränmt worden Zur griechischen Religion be¬ 
kennen sich die Raitzen, Russen, Wallachen, Armenier und 
eigentlichen Griechen. In allen Oestrcichischen Ungarischen Lan¬ 
dern sind über 30 griechische Mönchsklöster, (nicht in Städten 
und Dörfern, wie bey den Katholiken, sondern immer, in Wäl¬ 
dern und Wildnissen,) aber kein einziges Nonnenkloster. Den 
Türken ist kein Gottesdienst vecstatter. In Absicht der (Belebt4* 
fämfceit hat das eigentliche Ungarn zwar viele berühmte Män¬ 
ner vom ersten Range anfzuweisen, von denen indessen die mei¬ 
sten auswärts ihre Kenntnisse erhalten haben. Die Manu* 
fdfctlltctt haben noch viele Aufmunterung nöthig, ehe dem 
bisherigen Mangel an den nöthigsten Maaren abgeholfen wird. 
Aus Ungarn wird ausaeführt: Wein, allerhand Metall, 
Kk 3 Pferde,
	        
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