Full text: Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien (Theil 9, Bd. 2)

Spanien. 4° 3 
tM Durchschnitt ist. Es besteht aus 8 Säulen von Jaspis mit 
Fußgestellen und Capitals aus vergoldeter Bronze, welche die 
12 Apostel umgeben, und ist mit einer grossen Anzahl von Edel¬ 
steinen ausgeziert, die sehr künstlich verrheilt und mit den Bild¬ 
säulen der Apostel umgeben sind. In diesem Tabernakel ist ein 
2tes 3 Fuß hoch, mit 4 Säulen, deren Fußgestelle und Capitä- 
lcr von emaillirtem Golde, wobey die Zwischenräume mit 
Smaragden ausgelegt sind. Die Thüren, womit es verschlos¬ 
sen wird, sind von Bergkrystall in Gold eingefaßt. Zu jeder 
Seite des Altars erhebt sich ein prächtiges Monument, worin¬ 
nen die Gräber Carls V. und ppiUpps II- sind. Über¬ 
dies findet man 8 Orgeln an verschiedenen Stellen der Kirche 
verrheilt. Eine darunter ist ganz von Silber, und wird nur 
bey der Proceßion am Frohnleichnamsfeste gebraucht, und her- 
rnngetragen. Die Sacristey ist ein grosser Saal von 108 Fuß 
m die Lange, und mit verschiedenen Gemahlden ausgeschmückt. 
Hier wird der Kircheuschmuck aufbewahrt, welcher in Absicht 
der Menge der Diamanten, Perlen, des Goldes und der Sti- 
ckerey, der Pracht des Ganzen vollkommen entspricht. Die 
Mahlereyen in der Kirche sind unvergleichlich. Aus der Kirche 
steigt man zum pantdeon, einer unterirdischen Kapelle, wor¬ 
innen die Spanischen Könige und Königinnen beygesetzt wecdön. 
Auch dieses Gewölbe ist mit Jaspis, Marmor, verschiedenen 
Zierathen, Blumenkränzen rc. von Bronze bedeckt. Das 
Hauptklostec hat 210 Fuß ins Gevierte, und ist mit Marmor 
gepflastert. Das Bibliothekgebäude ist groß, mit schönen Ge¬ 
mahlden und kostbarem Marmor geziert. Es enthält unschätz¬ 
bare Reichthümer, auch eine Sammlung antiker Münzen. 
Merkwürdig ist es, daß man bey dem Escucial, Arbeiter fast 
in jeder Art von mechanischen Künsten findet, welche beständig 
für die gemeinschaftlichen Bedürfnisse beschäftigt find. Ausser 
einem Goldschmiede, der seine Werkstatt nahe bey der Wohnung 
der Mönche hat, sind sie alle in einem grossen Kloster, und 
machen gleichsam eine kleine Stadt aus. Die Garten des Escu- 
rial sind sehr anmuthig. In dem sogenannten Garten der 
Evangelisten ist ein kleiner Zeckiger Tempel, welcher mwen- 
dig ganz mit den seltensten Iaspisarten bekleidet ist. Der Thier¬ 
garten enthält Teiche, Wälder, und eine Menge von Wild. 
Der östliche Theil der Provinz Neukasulien irn Süden des 
Tajo l-eißt la ZYiancba, darin liegt das berühmte Dorf Al- 
mada, welches nur durch einen kleinen Bach vorn Königreich 
C c z Cor-
	        
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