Hs. Die Baumwollenweberei.
Baumwolle (s. Tl). l. V yoj wird eben so wie das
leinene Garn auf Weberftühlen gewebt, nachdem sie vor¬
her gezupft, gestrichen, gesponnen und gehaspelt worden. Die
vorzüglichsten baumwollenen Zeuge sind i) der Kattun, das ein¬
fachste baumwollene Zeug, welches entweder weiß gebraucht,
oder gefärbt, bedruckt und bemablt wird, davon die fernste Sor¬
te auch Atz heißt. 2) Barchent, ein gekiepertes dickes baum¬
wollenes Zeug, dessen erne Seite mrt Kardeudrsteln raub gekratzt
wird, z) Canevao, ein gekreperles Zeug, dessen Aufzug gemei¬
niglich mit leinenem Garn v--rmu'cht, im Durchzuge aber baum¬
wollen ist. 4) Bame, oder Blstue, dem man durch
das Weben das Ansehen eines ausgenabten Zeuges giebt.
5) Manschester, ein sehr dauerhaftes baumwollenes Zeug, wel¬
ches von der Stadt Manchester in England den Namen bat,
wo es zuerst gemacht wurde Die Fäden werden über Drath
gewebt, und dann aufgeschnitten und zugerichtet.
n6. Seidenweberei.
^Aachdem die durch den Seidenbau (s. V. 58 ) gewonnenen
Cocons sortirt worden, so müssen die Faden derselben ab-
gebaspelt werden, also, daß mehrere Coccnsfaden auf dem
Haspel in einen Faden zusammengelettet werden. Die stärkste
und beste Seide, welche man zum Aufzuge braucht, wird zu
5 — 8 Fäden zusammengebaspelt und heißt OrganslN- oder
Kettenseide. Von der schwächer« und schlechtern haspelt man
34 — 20 Coconsfäden zusammen, und bereitet aus selbigen die
Tramm- oder Einschlagssetde. Von der so gehaspelten
Seide werden nun zu den meisten Arbeiten 2 Fäden zusammen-
geleitet oder duplirt, und alsdann auf der Zwimmühle, einer
sehr künstlichen und zusammengesetzten Maschine, zusammenge¬
dreht oder gezwirnt. Alsdann wird die Seide auf den Webec-
siuhl so wie das leinen Garn aufgezogen, und zu sehr mannigfal¬
tigen Arten von Zeugen verwebt.