Full text: [Theil 3, Abth. 2] (Theil 3, Abth. 2)

r 
»4Z. Der Buchdrucker. 
Buchdruckerei ist eine der wohlthätigsten Künste. Sie 
bestcht darin, daß der Buchdrucker die geschriebene 
Schrift (Manuscript) aus einzelnen gegossenen Buchstaben 
(Lettern) zufammensetzet, solche mit schwarzer Farbe mittelst 
der Druckerballen färbet, und unter der Druckerprcffe auf 
angefeuchtetes Papier auf einmal abdruckt. Diese Kunst, wo¬ 
durch die Schriften so schnell vervielfältiget werden können, ist 
erst im i5ten Jahrhundert erfunden. Vorher kannte man die 
gedruckten Bücher nicht, sondern mußte alles langsam schreiben. 
Der Setzer unterscheidet sich gewöhnlich von dem Drucker. 
Jener setzt die Lettern aus dem Schriftkasten zusammen, und 
bringt sie in die Form. Dieser druckt sie auf die ganze Fläche 
eines auögebreitelen Bogens ab. 
144. Der Kupferdrucker. 
^^ieser druckt die von dem Kupferstecher gestochenen Kupferplattm 
auf Papier ab, und ein solcher Abdruck heißt ein Rupfersticb. 
Die Figuren werden nemlich erst in kupferne Platten verlieft ringe* 
graben, (s. V. 205.) Diese Platten bestreicht der Kupferdrucker mit 
Farbe, und reibt ste in die Vertiefungen ein. Hierauf wischet er 
die Farbe erst mit einem leinenen Tuche, dann mit dem Ballen der 
Hand behutsam ab, so daß die Oberfläche von derselben ganz gereir 
nigt wird, und nur die Vertiefungen ausgefüllt bleiben. Diese 
Platte wird nunmehr unter die Kupferpresse gebracht, und auf die 
Platte ein weißer Bogen feines und angefeuchtetes Papier gelegt, 
welchen man mit anderm weichen Papiere bedeckt. Die Rupfer-- 
presiö besteht aus zwei über einander liegenden Walzen. Indem 
nun die Platte mit dem drauf liegenden weißen Papiere zwischen 
diesen Walzen durchgepreßt wird, drucken sich die Figuren auf das 
Papier, und der Kupferstich ist fertig. So können in einem Tage 
wo! ein paar hundert gemacht werden. _ .
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.