Metadata: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1)

2. yerbtt. 
1. Schon ins Land der Pyramiden 
Flohn die Störche übers Meer, 
Schwalbenflug ist längst geschieden, 
Auch die Lerche singt nicht mehr. 
2. Seufzend in geheimer Klage 
Streift der Wind das letzte Grün, 
Und die süßen Sommertage, 
Ach! sie sind dahin, dahin! 
3. Nebel hat den Wald verschlungen, 
Der dein stillstes Glück gesehn: 
Ganz in Duft und Dämmerungen 
Will die schone Welt vergehn. 
4. Nur noch einmal bricht die Sonne 
Unaufhaltsam durch den Duft, 
Und ein Strahl der alten Wonne 
Rieselt über Tal und Kluft. 
5. Und es leuchten Wald und Heide, 
Daß man sicher glauben mag, 
Hinter allem Winterleide 
Lieg' ein ferner Frühlingstag. 
3. Meiknacktsabencl. 
1. Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll, 
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus. 
Weihnachten war's, durch alle Gassen scholl 
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus. 
2. lind wie der Menschenstrom mich fortgespült, 
Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr: 
„Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt 
Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. 
3. Ich schrak empor; und beim Laternenschein 
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht; 
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein, 
Erkannt' ich im Vorübertreiben 
4. Nur von dem Treppenstein, daraus es saß, 
Noch immer hört' ich, mühsam, wie es schien: 
„Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn' Unterlaß; 
Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn. 
5. iinb ich? — War's Ungeschick, war es die Scham, 
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind? 
Eh meine Hand zu meiner Börse kam, 
Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
	        
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