Full text: Herrn Sylvester Tappen, vormahligen Licentiaten der Heil. Schrift, des Evangelischen Ministeriums Seniors, und ersten Predigers der Hauptkirche zu St. Andreas in Hildesheim, Einleitung in die Universal-Historie

XI. 
KAIS 
ER. 
HISTORIE DER UEBRIGEN REICHET 
XI. 
Kirchenh istorie. 
Rurchardus, SMfifiof JU Worms, gicbt 
[ein Decretum heraus- 
Kaiser Henricus n. bereichert die Ge¬ 
nfer). 
6. Bistum Bamberg. 
8. Rruno predigt inPrenssen, und wird 
getödtet. 
Nach Zerstörung der babylonischen 
Schulen, kommen viele gelehrte Rabbi- 
nen in Europam. 
17. Lifojus und Herbertus Wei’ben als 
Ketzer in Frankreich verbrannt- 
22. Guido Aretinus Mönch, bringt bey 
dem Kirchengesange die 6. muILalischen 
Charadleres ans. 
1 3. Rcnedicius IX. Pabst,ist bey demAn- 
trit seiner Würde, nur, o. Jahr alt. 
46.SCnijer Henricus III. setzet 3. Päbste 
zugleich ab, und macht Svidigerum oder 
Clemeiwem II. zum Pabst. 
48.PabstDarnatusii. ist der erstePabst, 
der sich krönen läßt- 
<t4- Der Pabst Leo IX. exeommunicirt 
die griechische Kirche, und der Patriarch zu 
Conftantinopel Michael , die lateinische Avicenna 
Kirche. 
Die Wahl der Bischöfe kommt schon 
hin und wieder an die Gapitula allein. 
Der Cardinal Petru8 Damiani, befördert'pp 
das durch Guidonem einen Abt nun erst 
aufgebrachte Selbsigeisseln, so daß a. 56. 
in einem Kloster 3°°°. Besen darauf,ben Afcher. 
gehen. 1 
In biefem Seculo werden 9s. Concilia' R-Moies 
gehalten. 
I. WESTLICHE LäNDER IN EUROPA. 
ENGLAND. Ethelredus läßt a. 2. die Dänen mañacriren, welches der König in Däne¬ 
mark,Sven-Otto hart rächet,zu welcher Zeit auch das Danigeld aufkommt. A. 16. folgt der 
Sohn Eàmuvdus Ironfide,bei’ mit dem dänischen Könige Canuto I. tapfer streitet. Ihm 
folgt dennoch a. 17. Canutus I. und solchen a. 36. sein Sohn Heraldus Haßfoot, und die¬ 
sem a. 40. der andere Sohn, Canutus II. mit welchem die dänische Linie a. 42. aufhört. 
Nachdem Eduardus ConfefforAw^ der alten sächsischen Linie bis a. 66. regiert, fällt Eng¬ 
land durch Eduardi dankbare Disposition an die Normannische Linie, da J-Vflhelmus Con- 
quœfior.SpwwQ in derNorrnandie.das Reich einnimmt,dera. 71.Schotland subjugirtftind 
mit seinem Sohn Roberto,in der Normandie kriegen muß. Ihm folgt a. 87. der Sohn 
WUhelmus II. RufusMx wieder mit Schotland Kriege führt, und nachdem er a. 11OO. auf 
der Jagd erschossen worden,den Bruder Hcnricum I. Clericum, zum Nachfolger hat. 
SPANIEN. Das Saracenityt OLeici) zerfällt in viele kleinere Reiche. Bey den Christen 
ist a.i. Sanciius III. Major,König ill Navarra \\.Aragonien,\\. erhc'yratheta. r8. Caßilien, 
gleichwie sein Sohn Eerdinandus a. 37. Leon durch seine Gemahliun erlangt. SanÄii 4. 
Söhne stiften a. 3 s. 4 Reiche.Weil aber Suprarbien niitGonfalvo sofort ausstirbt,und Na¬ 
varra nach Garfix III. Tode,!!, dessen Sohn SanÄii iv.von dem Bruder gescheheneErmor- 
dung a.76. sich unter Aragonien giebt,so sind wieder 2.Reiche,Leo» u. Caßilien.Ferdinm- 
dus I. Sanftii Majoris Sohn,nennet sich ImperatorernHispanix, stirbt a.6s.Seine 3.Söhne 
stiften zwar wieder 3. Reiche,Leon, Caftilien, Gallicien, die aber sofort in dem einen Sohn 
Alphouib vi. wieder zusammen kommen a. 73. berauch a. 80. Toledo erobert. 
ERANCKREICH. Roberto folgt a. 3 2. der Sohlt Henricus I. besten Bruder Robertos 
das Herzvgthnm Burgund zu Lehn erhält. Henrko folgt a. 6o. der Sohn Philippus I. 
II. SÜDLICHE LÄNDER IN EUROPA. 
ARELATISCHES REICH. Rudolphus III. stirbt a. ; 2. da vereinigt Kaiser Conrados II. 
biß Reich völlig mit Deutschland,und setzet einen Pfalzgrafen dahin. Unter Kaiser Hen- 
rico IV. nehmen sich die hiesigen Grafen mehrere Freyheit heraus. 
ITALIEN. A. I.Kaiser Otto ///.ist wieder in Italien,u.schlagt dieSaracenen,stirbt aber 
durch Crefcentii Wittwe von Gift. Henricus II. vertreibt a. 4.und iz.Berengariill. Enkel 
Arduimm, fci>U1gt a.22. die hereinfallenden Griechen, u. überläßt den ankommenden Nor- 
männern eíiDiié in Apulien, die denn der Kaiser Corn-adu8 II. auch aufnimmt, da sie unter 
Tancredo mit einet’ starken Colonie aus öet’Normandie ankommen.Tancredus schlägt die 
Saraceuen,nnd hernach auch die Griechen. Ihm folgt a-41. der Sohn Wilhelrnus, erster 
Graf in Apulien,der 46. stirbt,besten 4ter Bruder RobertusGviscardus folgt 5 9. Er rebel- 
lit'f wider Kaiser HenricumIV. schenkt Pabst Nicolao II. Benevento,nnö wird von ihm da¬ 
für zum Herzog in Apulien erklärt,doch baß er des Pabsts Vasall seyn sollte. Er vertreibt a. 
80. die Saracenen wieder aus Sicilien, und giebt es seinem Bruder Rogerio I. da ihm in 
Apulien 3.8 u der Sohn,auch Rogerius genannt,folget. Sonst züchtiget Kaiser Comadus 
II. 3.27. die Rebellen in Italien, wieaucha. 37. welchesa.46. auch v on Kaiser Henrico 
III. geschiehet,dem die Römer abermal schwören müssen, nie einen Pabst ohne kaiserlichen t 
Confens anzunehmen.Kaiser Henricus IV. hat viel Unruhe von denPäbsten, nimmt 3.84. "^ol 
Rom ein,und vertreibt den Pabst Gregorium vil. In dem Geschlecht der Markgrafen 511 j 
Efie stirbt in der Linie zu Ferrara,Theobaldi Sohn Bouifacius 3. s 2. da ihm seine Tochter 
MathildÍ8,alsMarkgrastn zu Ferrara,Mantua,Verona,1Tufcia folget,eine FeinoinnKaisers 
Henrici iv. In der andern Linie zu Ehe stirbt Plugo, Albert! Sohn 3.14, dem sein Sohnft^ü hn'nach am Pfingstfeste. 
A20 iE folgt. Seine erste Gemahliun ist Cunigunda, Erbinn der Welsischen Güter in' 
Deutschland, worinn also der Sohn Welfusiv. succedirt. Von seiner aten Gemahliun 
aber wird Azo in. gebohreu, ein Stammvater der Herzoge von Modena. 
III OE8TLICHE LäNDER IN EUROPA. 
BÖHMEN. Die Böhmen vertreiben a. 26. diePolen gänzlich aus Mähren. Wratis- 
¡aus II. erlangt a. 86. von Kaiser Henrico IV. den königlichen Titel, den aber sein Nach¬ 
folger wieder ablegen müssen , und wird mit Mähren als einer Markgrafschaft belehnet, 
welche hernächst öfters denkönigl. Brüdern gegeben worden. Es kommt auch Qberlaus- 
nitz unter diesem Kaiser an Böhmen,und in gewisscrmassen auch Schlesien. 
HEINGARN. Stephanus i. erlangt a. l. die königliche Würde, stehet aber unter 
Deutschland, da denn auch viel Deutsche in Huugarn ziehen. Ihm folgt a.; s-feiner 
Schwester Sohn, Petrus Alemannns, den dieHungarn wegen feiner Tyrannei) verjagen, 
und Aham, Stephani Schwager 3. 41. erwählen. Kaiser Henricus III. reíLituivÍ Petrum, 
a. 44. den aber dieHungarn a. 47. blenden und tödten,und Andream I. erwählen. Diesen 
vertreibt a. 61. sein Bruder Bela /. dem zwara. 6Andreæ Sohn Salomon wieder folgt, 
aber 7 G von Geyfa, Belx i. Sohn, verjagt wird. Geyfa hat 3. so. den Bruder Ladislaum 
S. zum Nachfolger, der Croatie» und Dalmatien von dem letzten König daselbst a. 84. er¬ 
bet, und das Reich a, 9p. Colemanno, Geyfx I. Sohn hinterläßt. 
IV. NÖRDLICHE LäNDER IN EUROPA. 
POLEN. A. 41. wird Cafimirusl. aus einem Kloster in Frankreich zur Krone beru¬ 
fen, wobey diePolen das Abscheeren der Haare und einen jährlichen Tribut an den Pabst 
bewilligen müssen. Sein Sohn Boleslaus //. folget a. <39. tödtet a. 79. den Bischof 
Stauislaum , und muß stiehen. Sein Bruder Uladislaus I. succedirt ihm a. 82. muß 
aber den königlichen Titel ablegen,und sich Kaiser Henrico iv. von neuen unterwerfen. 
NÖRDLICHE SLAVEN IN DEUTSCHLAND. Der König Mifievojus II. fallt a. 
2 2. in Sachsen, und erobert die Mark Brandenburg. Sein jüngerer Sohn Bogislaus, 
befreyet Pommern von dem Polnischen Joch 3.2*3. und ist ein Stammvater derPom- 
merschen Herzoge. 
SCHWEDEN. Amundus II. Slevnne wird a. 34. König, und 41. im Kriege von den 
Danen erschlagen. 
DäNEMARCK. Der König Sven-Otto fallt in England. Sein Sohn Canutus be 
herrscht Dänemark und England, erobert auch a. 26. Norwegen, welche 3. Reiche aber 
3.36. mit seinem Tode wieder zerfallen. Unter Olao Famélico, der 3.36. König worden, 
ist allhie eine grosse Hungersnoth. Dänemark erlangt auch Schleswig von Kaiser 
Conrado II. 
rusland. jaroslaus sieget a. 33. unter seinen XI. Brüdern ob. Seine s. Prin¬ 
zen theilen abermal Rußland a. 52. 
V. ASIA. 
In Perfien rufen Ne Saracenen die Türken wider andere Saracenen zu Hülfe. Die¬ 
se fallen a. 47. ihre eigene aliirte an , fubjugiren Perfien, Armenien &c. nehmen die rnu- 
harnedanische Religion an, und haben ihre Sultane. Die Occidentalischen Christen thnn 
a. 96. den ersten Kreuzzug nach Palxftina, da sie in die ?°oooo. Mann stark hindurch 
brechen, 3. 9». Syrien, und 3. 99.Palxfiinarn erobern. Godofredus von Bouillon wird 
3.99. erster König zu Jerusalem, und vertheilet die übrigen Städte unter die andern Ge¬ 
neralspersonen. Ihm folgt a. 1100. der Bruder Balduinus. 
HISTORIE 
der 
GELAHRT¬ 
HEIT. 
Die Ge¬ 
lehrsamkeit 
kommt in 
Ansehen, 
sonder lich 
wifb die 
Theologie , 
Philosophie 
und Historie 
getrieben. 
Alpharabi- 
us, M.Ar. 
Fulbertus, 
Bischöfin 
Frankreich. 
Dithmarus, 
Bischof zu 
Merseburg. 
H. 
Ph. Ar. 
Glaber Ra- 
dulphus,M. 
R. Mo fes 
<¡9. Berengarius in Frankreich, folget in 
der Lehre vom heil. Abendmahl dem Ra- 
tramno, und wird verdammt, behalt den¬ 
noch grossen Anhang. 
aus 11. ertheiltden Cardinälen die 
Macht den Pabst zu wählen. 
63. Blutbad zu Goslar am Weynachts- 
nd hernach am Pstngstfeste. 
71. Lanfrancus fangt die Theologiam 
Scholafticam an. 
72. Gregorius VII. sonst Hildebrandus, 
wird Pabst. Seine Freundinn die Mathil- 
dis in Tufcia, und die Normänuer samt 
den Sachsen stehen ihn bey wider Henri- 
cum iv. den er exeommunicirt, und der 3. 
77. im Winter baarftrß 3 Tage nach ein¬ 
ander die Absolution suchen muß.Er pub- 
licift [eineDi£iatus,btingi damit diepabst- 
liche Gewalt auf den höchsten Gipfel, ver¬ 
bietet mit grosser Heftigkeit den Ehestand 
der Clerisey, ordnet das Fleischfasten, und 
bestehlet den Mahren und Böhmen den 
Gebrauch der lateinischen Sprache bey 
der Mejse. Henricus IV. vertreibt ihn 
endlich, daß er 85. im Exilio sterben muß. 
80. Pabstciernens III. dessenGegenpabst 
Victor in. wird durch Vergiftung des 
Kelches im heil. Abendmahl getödtet. 
86. Bruno stiftet den Cartheuserorden. 
Die Feste der Hochheil. Dreyeinigkeit, 
und der Veschneidung Christi kommen 
auf. 
92 Die Johanniter oder Hofpitalier 
Ritter. 
Man fängt an zmal des Tages dieBet- 
glockezu schlagen. 
Anfelrnus Laudunenfis verfertigt die 
Glostarn interlinearem. 
92. Johannes Sophista in Frankreich,An¬ 
fänger derSedle der Nominalium, dessen 
Schüler Rofcelinus ist. 
Man höret auf das Brodt zu brechen, 
und führet den Gebrauch der Hostien ein. 
Petrus Eremita, macht den Anfang von 
dem Rosenkränze. 
95. Urbauus ii. Pabst , befiehlt auf 
dem Condlio zu Clermont die Kreuzzü¬ 
ge , so dem römischen Stuhl viel genützet 
haben. 
ben 
thali. 
Naph- 
Hermannus 
Contradlus , 
M. H. 
Ge or gius 
Cedrenus 
M. H. 
Humbertus 
Cardinal. 
Lanfrancus 
Bischof in 
England. 
Anfehnus , 
Th. H. 
Adamus 
Bremenfis, 
Th. H. 
Jo harn n cs 
Curopalates 
II. 
Lambertus 
Schafnabur- 
§enf. Mönch 
H. 
Joh. Xiphi¬ 
linus , Patri¬ 
arch zu Con¬ 
ftantinopel, 
H. 
Anfelmus , 
Bischof in 
Italien. 
Theophy- 
laftus, Erz¬ 
bischof i n 
Bulgarien. 
Anfelmus, 
Bischof zu 
Canterbury, 
Marianus 
Scotus, M. 
H. •, 
Michael 
PfclIus,Ph. 
Benno Car¬ 
dinalis H. 
98. Ciftertienfer'Drden.
	        
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