Full text: Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten

in das historische Studium 
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Stadt auf Olymp. 6, 4. [752 v. CH. ©.], nach M. Terentius Varro 
sst. 727], dem die meisten folgen, ein Jahr früher. 
Jdeler Handb. 2 S. 3 fll. 
Fafti Cápitolini a. U. C. 120 — 765 in Graevii Thef. T. 11. — lieber den 
Amtsantritt der Consuln Jdeler 2 S. 145 sil. 
Die Calenda in den 29tag. Monaten des alten und des Juli'anischen Calenders 
weichen beträchtlich von einander ab und für die Berechnung ihrer Ausglei¬ 
chung kann es keine veste Formel geben. 
Die Römer wie die alteren Griechen, rechnen in wiederkehrenden Kreisen Einen 
Tag zu viel, indem sie den nicht abgelaufenen beginnenden mitzahlten, (da¬ 
her Nundina; daher der durch Augustas 9 v. Ch. gehobene Verstoß in der 
Einschaltung quovis quarto anno) und wir müssen, um ein römisches Datum 
auf unser heutiges zurückzuführen, die Zahl des Tages, auf welchen Calenda, 
Nona und Idus fallen, um einen vermindern. 
Die Antiochenische Aere ging vom Herbst 705 n. R. E. aus Jdeler 2 S. 
433. f. 
Die Spanische Aere, von Einführung der Julianischen Jahresform in Spa¬ 
nien 716 n. R. E. erhielt sich in Spanien bis 1383, in Portugal bis 1415 
n. Ch.; Id eler 2 S. 423 f. 
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In dem Mittelalter kamen neue Zeitmaaße neben den allmächtig 
durch diese verdrängten altern in Gebrauch. Die germanischen Völker be¬ 
rechneten ihre Zeit nach einfachen Naturwahrnehmungen, zählten die 
Jahre nach Wintern und die Tage nach Nächten, knüpften die etwaige 
chronologische Bezeichnung der Vergangenheit an merkwürdige Ereignisse 
und König- oder Stammführer-Namen und eigneten sich frühzeitig vieles 
von den Römern zu, nachdem sie sich in eroberten Provinzen niederge¬ 
lassen hatten; obgleich auch dann veste Regelmäßigkeit der Zeitrechnung 
bey ihnen nicht vorausgesetzt werden kann. Die Zeitrechnung der Chri¬ 
sten beschränkte sich lange, mit Beybehaltung der landesüblichen Jahres¬ 
form blos auf die Beobachtung der Festtage und namentlich auf genauere 
Bestimmung der Osterfeier, welche durch die Nikäische Kirchenversamm¬ 
lung [ 325 ] für den Sonntag nach dem jüdischen Ostervollmonde oder 
nach dem auf das Frühlings-Aequinoctium folgenden Vollmonde angesetzt 
wurde; zur Berechnung dieses Zeitpunctes bediente man sich einer Mond- 
kykel-Periode von 19 Jul. Jahren und gewann durch Berechnung dersel¬ 
ben die goldene Zahl. Die christliche Aere, ausgehend von der Epoche der 
Geburt, Beschneidung oder Auferstehung Jesu Christi, wurde von dem 
römischen Abte Dionysius dem Kleinen sst. 656), der den Sonntags- 
'Buchstaben-Cirkel in einer 28jähr. Periode erfand, angegeben [532], 
von Beda, dem Ehrwürdigen, [731] empfohlen und von Carl d. Gr. 
[783] als Kirchenrechnung eingeführt; in öffentlichen Urkunden wurde
	        
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