Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte

A. Morgenländische Völker. 25 
nun an sorgfältiger den Götzendienst und jede Berührung mit götzen¬ 
verehrenden Heiden. 
7. Meder und Perser. 
8. 35. Lange waren die Meder den Assyriern unterworfen, bis 
sich KyaxLres, der die von seinem Großvater Dejoces erbaute 
Veste Erbat» na bewohnte, mit Nebucadnezar zum Untergang Assy¬ 
riens vereinigte. Das von Kyaxares gegründete und durch Eroberun¬ 
gen vergrößerte neu-medische Reich wurde bald so mächtig, daß 
es mit dem babylonischen wetteifern konnte. Es zählte die stammver¬ 
wandten Baktrier und die um Persepvlis seßhaften Perser zu 
seinen Unterthanen. Aber schon unter Asty»ges, des Kyaxares Sohn, 
ging die Herrschaft über Medien an die Perser über. Astyages hatte 
seine Tochter mit einem Fürsten dieses Volksstammes vermählt. Ihr 
Sohn Cyrus stieß seinen Großvater vom Thron und wurde der 
Gründer des persischen Reichs. Dieser unterwarf sich während 
einer 30jährigen Regierung die 2 mächtigsten Staaten Babylonien 
und Lydien und eine Menge kleinerer theils freier, theils zinspflich¬ 
tiger Völker. In Sardes, der Hauptstadt von Lydien herrschte 
damals der durch seine Reichthümer sprichwörtlich gewordene König 
Krösus fast über alle Völkerschaften Kleinasiens. Als Bundesgenosse 
von Astyages wollte er dessen Wiedereinsetzung auf den medischen Thron 
bewirken und überzog daher Cyrus mit Krieg. Getäuscht durch einen 
zweideutigen Orakelspruch setzte er über den Grenzfluß Halys, erlitt 
aber eine vollständige Niederlage und mußte sich in eiliger Flucht nach 
seiner Hauptstadt zurückziehen. Allein Cyrus folgte ihm, eroberte Sar¬ 
des und gab Befehl den gefangenen König in den Flammen sterben 
zu lassen. Schon saß Krösus gefesselt auf dem Scheiterhaufen, als 
ihn die Erinnerung an den athenischen Weisen Solo«, der ihn einst 
warnend an die Wandelbarkeit des Glücks und die Unsicherheit aller 
menschlichen Dinge erinnert hatte, von dem Untergang rettete. Cyrus, 
betroffen über die Wahrheit des Solon'schen Satzes, daß vor dem 
Tode Niemand glücklich zu preisen sei, setzte den gefangenen 
König in Freiheit, hielt ihn in hohen Ehren und befragte ihn bei allen 
Unternehmungen um seinen Rath. — Die Herrschaft über Kleinasien 
mit Einschluß der griechischen Kolonien auf der Küste war die Frucht 
des Sieges über Krösus. 
8. 36. Mit gleichem Glück unterwarf sich Cyrus das babyloni¬ 
sche Reich. Als die Babylonier im sichern Gefühl der Unüberwmdlich- 
622. 
Syru» 
56«.
	        
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