Vorrede
Das vorliegende Buch verdankt seine Entstehung zunächst dem Um¬
stande, daß der Verfasser bei seinem geschichtlichen Unterrichte, der sich
in einem Jahresknrse in vier verschiedenen Klassen über die ganze Welt¬
geschichte erstreckt, ein umfassendes Lehrbuch, das den Anfängern nicht
zu schwer, den Reifern nicht zu gehaltlos sein sollte, zum Grunde zu
legeri wünschte und er unter den ihm bekannt gewordenen Schulbüchern
keins fand, mit dessen Behandlungsart oder Standpunkt er ganz ein¬
verstanden gewesen wäre. Er hält es daher für seine Pflicht, in wenigen
Worten seine Ansichten über den Geschichtsunterricht an Lehranstalten
darzulegen, nicht um das vorliegende Buch anzupreisen, das wenn es
sich nicht durch seinen innern Werth empstchlt, schwerlich durch eine
ruhmredige Vorrede gewinnen würde, fonberu um den Verfasser zu ent¬
schuldigen, daß er die Zahl der vorhandenen Lehrbücher mit einem neuen
vermehrt und darüber ein begonnenes größeres Werk (,,Geschichte der
akatholischen Kirchen und Sekten in Großbritannien") auf längere Zeit
unterbrochen habe.
Die Bedeutung der W e l t g e s ch i ch t e als Bildungsmittel der Ju¬
gend zu wahrer Cultur und Humanität scheint noch lange nicht genug
anerkannt; an den Gymnasien sind die alten Sprachen, an den
Realschulen die eracten Wissenschaften so reichlich bedacht, daß für
die historischen Gegenstände nur sehr geringe Zeit übrig bleibt. Gewöhn¬
lich werden ihnen zwei Stunden wöchentlich zugetheilt und bei Besetzung
der Lehrerstellen berücksichtigt man nur entweder gelehrtes philologisches
Wstjen oder praktische reale Kenntnisse und Fertigkeiten; die Geschichte
fällt entweder dem Klassenlehrer anheim oder wird beliebig diesem oder
jenem zugetheilt; daß auch dazu nicht nur gründliche Studiert, fonbevn
vor Allem Interesse und Liebe erforderlich seien, scheint Niemanden tu