Geschickte des Mittelalters.
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Als Nebenvölker sind zu betrachten: Oltrömer (.§. 41); und
die an* Asien sich nach Oft Europa berüberziebenden Bulga¬
ren 46z vis Y71; Aoaren 557 bis 827; Chazaren 600 bis
1016; Persche neger und Uzen 88z bis gegen Ende des Uten
Jahrb.; Ungern s. 889.
Die Quellen der Geschichte des Mittelalters sind für den
Anfang derselben selten und ärmsich; die wenigen Denkmä¬
ler, welche dahin gehören, haben durch Zerstörungen zuviel
gelitten, um mit Erfolg benutzt werden zu können; die Ge¬
schichtschreiber sind bey großer Leichtgläubigkeit und Einsei¬
tigkeit, nur für engbeschränkten Raum und mit Vorsicht zu
gebrauchen; die Gesetzsammlungen der Germanen, so wie
die kirchlichen Actenstücke geben für Denkart und Sittenge¬
schichte ihrer Entstehungszeit die reichhaltigste Ausbeute; und
die Sagen und Gesänge der Völker enthalten manchen Schatz
an Nachrichten, die beachtet und deren rein-historischer Be¬
stand von dichterischer Ausschmückung geschieden und von
der Vermischung mehrerer Zeitalter gereinigt zu werden ver¬
dienen. Mit dem siede-tten Jahrhunderte vermehren sich
fortschreitend die Quellen: Denkmäler, Kirchen und Gebäu¬
de; Inschriften ; Münzen. Für das Abendland entsteht ein
großer Vorrath an Urkunden, dessen Benutzung noch lange
nicht erschöpft ist; der gleichzeitigen historischen Schriftsteller
ist eine sehr bedeutende Anzahl; mehrere darunter zeichnen
sich durch Vollständigkeit und Glaubwürdigkeit, oft auch
durch Blick und Ton aus; bey den meisten sind Unkunde und
Parteilichkeit kritisch unzweydeulig und können so wenig, wie
Urtheile und Ansichten, die Ausmittelung der eigentlichen Be¬
schaffenbelt des Geschehenen gefährden. Die Morgrnländer
unterscheiden sich durch Uebertreidung im Darstellen und durch
Ueppigkeit der Sprache,
i) Ueber Denkmäler und Münzen s. oben S. 51; über Urkunden
S. 57 fil. —^Geschichtschreiber: Byzantiner {, 41 N, 1. Von
german. Geschichtschreibern iy Sa mm In "gen s. 0. i6sen Iahrh.;
die fränkischen von Du Ehesne und Bouquet u. s. w.; die
italiänischen v. M u r a t 0 r i u. s. IV. ; M. Fr e h « r i Oir^. :nmra
ed. G. Ch. H am b erge r. GöttiNg. 1772. 4; A 0 e l U lt g £>ii «wnfc
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