Full text: Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten

IV. Kreuzzüge und Mogolen. ZU 
Juden sehr beschwerlich fiel, wurde fast ganz aufgerieben; 
das aus niederländischen, französischen, normannischen 
Rk kern bestehende regelmäßige Heer, angeführt von Gott¬ 
fried v. Bouillon, machte dagegen glanzendeFortschritre 
und eroberte jsd. 7 Iun. 12993 Jerusalem, wo ein christl. 
Königreich !sd. 2z Iun. 1099 — H87H gestiftet wurde, nes 
b welchem mehrere christl. Fücstenthümer beftandeea. Die 
nachfolgenden acht Kreuzzüge (1147 Teutsche und Franzo- 
fen;^n88 Teursche, H90 Franzosen m. K. Philipp ll,- 
tt Engländer m K. Richard Löwenherz, bis nyz; 1196 
Deutsche, Ital'äner, Ungern; 1201 ftl. Venetlaner, Franz,, 
Nieder!., welche Constantinopel erobern.und ein v. 1204 bis 
1244 fortdauerndes lar. Kanerthum errichten; 1217 An¬ 
dreas II K. v. Ungern; 1228 K. Friedrich II; 1239 
Franzosen unter Theobald K. v. Navarra; 1248 Lud- 
wi g IX. K. v. Frankreichs hatten entweder einen entschieden 
unglücklichen Ausgang oder die errungenen Vortheile waren 
von keiner Dauer, wie es bey Uneinigkeit der Führer, bey 
Planlosigkeit der oberen Leitung, die meist von Phantasie, 
selten von Berechnungen des Verstandes und der Erfadrung 
abhing und in unzeitiger Ruhe die Früchte derKampfanftren- 
gung verscherzte, bey vNigem Mangel an Kciegszucht, bey 
der feindseligen Spannung zwischen Griechen und Kreuzfah¬ 
rern, und bey der Furchtbarkeit der sich immer verjüngen¬ 
den feindlichen Macht, nicht wohl anders seyn konnte; alle 
Eroberungen der Europäer in Asien mußten bald [1291} 
aufgegeben werden. Wenn die Kreuzzüge auf der einen Seite 
großen Mcnschenverluft (5 — 6 Mill.?) nach sich zogen, 
pabftl. Despotismus für einige Menschenalter, Aberglauben, 
abenrheuerliche Kriegsiust und ritterlichen Waffentrotz be¬ 
förderten; so waren sie auf der anderen Seite von Vorthei- 
len, welche jenen Schaden reichlich aufwogen, begleitet: daS 
südwestliche Europa trat in näbere Verbindung; die Einheit 
der Staaten vermehrte sich mit dem Steigen der Königsmacht 
und dem Emporkommen des Bürgerstandes, mir dem Sin¬ 
ken der Gewalt des Herrensiandes und mit Verminderung
	        
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