— 125 —
Erste Periode.
Von dem Anfange der neueren Zeit (14 92) bis zur
Mitte des siebzehnten Jahrhunderts (1660).
tz 97.
Maximilian 1. von Deutschland. Kriege in Italien.
1493—Maximilian 1„ Sohn Friedrich's III., hochsinnig,
1519 unternehmend u. ritterlich, aber nicht staatsklug, i
hat durch seine Vermählung mit Maria von Bur-
gund (§ 88) die Niederlande dem Hause Habsburg
erworben.
Er führt den ewigen Landfrieden ein, errichtet
das Rcichskammergericht (zuletzt zu Wetzlar) als
obersten Gerichtshof von Deutschland, zur Schlich-
tung der Streitigkeiten der Reichsglieder unter ein-
anver, u. theilt Deutschland in zehn Kreise (öster-
reichischer, bair., schwäb., frank., oberrheinischer,
nieder- od. kurrhein., obersächs., niedersächs., westfäl.
u. burgundischer Kreis). Auch begründet er das
Postwesen.
Er nimmt Theil an den Kriegen, welche in Jta-
lien zwischen Frankreich (unter Karl VIII., 1483—
1498, Ludwig XII., 1498—1515, und Franz 1.,
1515—1547), Spanien (unter Ferdinand dem Ka-
tholischen), Neapel, Venedig u. dem Papste (Alexan-
der VI. aus dem Hause Borgia [spt. Bordscha^ u.
Julius II.) geführt werden. Durch diese Kriege
kommt Neapel an Spanien (der spanische Feldherr
Gonsalvo de Cordöva), u. Mailand (durch den Sieg
der Franzosen über die Schweizer bei Marignano,
1515) an Frankreich.
tz 98.
Die Reformation
od. Kirchenverbesserung, d. i. die Reinigung der
Kirche von den Lehren u. Gebräuchen, welche der
Bibel zuwiderlaufen, u. die Trennung in katholische
Kirche einerseits u. lutherische u. reformirte Kirche
andererseits.