Metadata: Fünfzehn Jahrhunderte (Bd. 2, Abth. 1)

ISO Die Araber bis zu Ende des achten Jahrhunderts und die Westgothen. 
Rhone zurück. In den nächsten Jahren waren die spanischen Moslemen 
durch innere Parteiung den Nachbarn minder gefährlich. Als sie aber 
ihre inneren Zwiste, in welche bei dem Kampfe der Omasaden und der 
Abbasiden weder von Afrika noch von Syrien aus eingegriffen werden 
konnte, durch Erwählung eines neuen Regenten zu schlichten begonnen 
hatten, folgte endlich auf die Zeit der Eroberungen und der Unruhe 
eine Zeit, wo sich die Verwaltung des Landes ordnete und die Verhält¬ 
nisse der Bewohner sich feststellten. Es wurden aus der Halbinsel vier 
Bezirke, Marida, Korthoba, Tolaitala und Sarkoftha, gebildet, die nach 
den Städten Emerita, Corduba, Toletum und Cäsaraugufta benannt 
waren, und zu welchen als fünfter Septimanien unter dem Namen Nar- 
bnna hinzukam. Von diesen Bezirken entsprachen Marida und Kor¬ 
thoba den alten Provinzen Lusitani« und Bätica, während Sarkoftha 
von der alten tarraconischen Provinz nur das Gebiet des Jberus um¬ 
faßte und der Rest derselben mit der karthagischen Provinz zu dem 
Bezirke Tolaithala verbunden war. Das Streben nach fester Ordnung 
kam vor Allen den Christen zu Gute, die von der in Zeiten der Ver¬ 
wirrung herrschenden Gewaltthätigkeit am meisten zu leiden hatten, da 
bei dem raschen Wechsel der Herrschaft, wo jeder Statthalter und Unter¬ 
statthalter die Zeit seines Amtes rasch zu eignem Vortheil nutzen wollte, 
gerade sie ihre Habe der Raubgier zur Beute werden sahen. Die 
Schritte, die Juffuf, der neu gewählte Regent, einem geordneten Zustande 
entgegen that, wurden jedoch durch neuen Bürgerkrieg unterbrochen. Die¬ 
sen Bürgerkrieg endigte erst das Auftreten des Omajaden Abderrahman, 
der im Jahre 755 im Lande erschien und als Abkömmling des Kalifen- 
geschlechteS für gesendet galt, lang ersehnte Ruhe zu bringen. In einem 
Zeiträume von fünf Jahren hatte er Spanien unterworfen, während 
jenseits der Pyrenäen die moslemische Herrschaft durch die Franken ver¬ 
nichtet wurde. Die Abbasiden richteten zwar ihr Augenmerk auf die in 
Spanien wieder erstehende Herrschaft des ihnen verhaßten Geschlechtes, 
doch der neue Emir von Spanien, der sich auch den Kalifentitel bei¬ 
legte, schlug die Angriffe, welche von Afrika aus auf Almansors Befehl 
gegen ihn unternommen wurden, siegreich zurück und schützte nicht minder 
seine Küsten durch eine Seemacht gegen die in Afrika sich ausbildende 
Seeräuberei. Nach Süden gesichert, erlebte er es noch, daß die Neste 
einer durch ihn niedergeworfenen Partei sich an die Franken anschlossen, 
und daß diese durch die von ihnen gemachten Eroberungen eine Stätte 
bereiteten, von welcher aus in der Folge der Islam schrittweise gegen 
Süden zurückgedrängt werden sollte. Gleiches, wie durch fränkische 
Eroberung im Nordosten der Halbinsel sich vorbereitete, hatte sich aber 
längst im Nordwesten vorbereitet. Bei der Besitznahme des Landes 
durch die Moslemen hatte in den felsigen Gegenden Asturiens eine kleine
	        
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