Die beiden Mecklenburg. 541 
See; großes Schloß mit Garten und Tiergarten; ehemaliges Nonnenkloster (1252 
bis 1255). Der reiche Klosterbesitz kam nach der Säkularisierung in die Hände des 
Grafen von Plessen nnd ist jetzt Fideikommiß der Familie von Maltzan-Plessen. 
Ver Wendische Greis (Das Herzogtum Mecklenburg-Güstrow). Der ritter- 
schaftliche Besitz ist bedeutend umfangreicher als das Domanium; der Einwohnerzahl 
nach sind die Städte (18) der Ritterschaft und dem Domanium um etwas (einige 
Tausend Köpfe) voraus. Darin: Güstrow, Vorderstadt des Kreises und Bahnstation 
an der schiffbaren Nebel, 13 t 17 Einwohner. Land- und Schwurgericht, Hauptsteuer- 
amt, Forstinspektion; drei evangelische Kirchen (Dom ans dem 13. Jahrhundert), 
Gymnasium, Realgymnasium, Schloß (1556—1695 Residenz der Linie Mecklenburg- 
Güstrow, jetzt Landarbeitshaus); ehemaliges Franziskaner-Kloster, Rathaus (16. Jahr- 
hundert). Gegend vorherrschend flach, Wasser- und wiesenreich sowie vielfach sumpfig. 
Ackerbau; auch lebhafte Industrie (Wagen- und Maschinenbau, Eisengießerei, Damast- 
Weberei, Zementfabrikation); bedeutender Getreide-, Vieh- und Wollenmarkt; Feuer- 
Versicherung für Mecklenburg, jährliche Tierschau. Schon im 12. Jahrhundert be- 
deutend, 1220 Stadt; 1628—30 auch Residenz Wallensteins. — Sckwaan, Stadt 
und Bahnstation an der Warnow, 3850 Einwohner. Sumpfiger, aber fruchtbarer 
Boden mit Thon- und Torflagern; Ackerbau und Viehzucht, lebhafter Getreide- und 
Viehhandel, Zigarrenfabrikation, Vorschuß- und Kreditverein. Schon vor 1292 vor- 
handen. Beim nahen Dorfe Wiek lag die wendische Fürstenburg Werle. — Laage 
in Mecklenburg, Stadt und Bahnstation an der Reckenitz, 2351 Einwohner. 
Ackerbau und Kleinhandel; ebene, aber reichbegüterte Umgegend. — Tessin, Stadt 
im wiesenreichen Reckenitzthale, 2532 Einwohner. Ackerbau und Getreidehandel; in 
der Nähe bedeutende Torflager. Ribnitz, Stadt am Ribnitzer See, dem südlichen 
Teile dcs Saaler Boddens, 4120 Einwohner; Ackerbau, Schifferei, Fischerei, Schiff- 
bau. Ehemaliges St. Claren-Nonnenkloster (jetzt Versorgungsanstalt für Jungfrauen 
der Ritter- und Landschaft); höhere Bürgerschule. — Marlow, Stadt auf einer 
Anhöhe an der Reckenitz, in schöner Lage und von Laubhölzern umgeben, 1858 Ein- 
wohner. Ziemlich ergiebiger, doch auch mooriger Boden; Ackerbau. — Sülze, 
Stadt in sumpfiger Gegend an der Reckenitz, 2342 Einwohner. Große Wiesen- und 
Moorflächen; Ackerbau nnd Viehzucht; in der Nähe Saline und Solbad.— Gnoien, 
Stadt und Bahnstation in fruchtbarer Gegend, 3509 Einwohner. Ackerbau und be- 
deutender Getreidehandel; Vorschußverein. — Neukalen, Stadt in einer srucht- 
baren Niederung westlich vom Kummerower See, 2450 Einwohner. Ackerbau und 
Kleingewerbe. (Schon 1244 Stadt). — Teterow, Stadt und Eisenbahnkreuzuugs- 
Punkt in der Nähe des gleichnamigen Sees, in einer von Höhen umschlossenen 
Niederung, 6011 Einwohner. Höhere Bürgerschule; Acker- und Gartenbau, Kalk- 
und Torflager. Eisengießerei und Maschinensabrikation, Dampffägewerke; Getreide- 
und Fettviehhandel. — Malchin, Stadt und Eisenbahnkreuzung an der schiffbaren 
Peene, in einem von Höhen umgebenen Thalgrunde zwischen dem Kummerower und 
Malchiner See, 7092 Einwohner. Meist fruchtbare, reiche und schöne Gegend. Real- 
gymnasinm, Eisenbahnwerkstätte; Fabrikation von Zement und Dachpappe; Acker- 
und Gartenbau, Viehzucht; Handel mit Getreide, Heu, Holz und Fettvieh. In der 
Umgegend finden sich auch große Moorflächen, mächtige Kalklager, Walker- und 
Töpfererde. Hier und in Sternberg abwechselnd Sitz der Landstände. Schon 1236 
gegründet. Anmutige Hügellandschast der „Mecklenburgischen Schweiz." Staven- 
Hägen, Stadt und Bahnstation in einer fruchtbaren, aber wasserarmen Gegend, 
3023 Einwohner. Ackerbau, Viehzucht, Getreide-, Vieh- und Wollenhandel. Seit 
1282 Stadt, Geburtsort Fritz Reuters (1810). — Penzlin, Stadt in hügeliger, 
seenreicher Gegend, 2813 Einwohner. Tabaksbau auf sehr fruchtbarem Boden; 
Töpferei, Burgruine; in der Nähe Burg Penzlin mit Schloß. Stadt vor 1226. 
Krakow, totadt und Bahnstation in sandiger, seenreicher Gegend, 2043 Ein- 
wohner. Ackerbau, Dampssägewerk; in der Nähe große Kiefernwälder. Seit 1298 
Stadt; in alter Zeit war bei Krakow der Verfammlnngsort der Stände des Landes 
Wenden. — Goldberg in Mecklenburg, Stadt in fruchtbarem Wieseugrunde 
zwischen dem Goldberger und dem Dobbertiner See, 2991 Einwohner. Stahlquelle 
mit Bad. Der Ort wurde 1248 gegründet. — Plau in Mecklenburg, Stadt 
und Bahnstation am Ausflusse der Elde aus dem Plauer See, 4320 Einwohner.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.