Staatsverfassung von Rom.
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Sohn Poinpejus des Großen, beunruhigt, welcher nach Cäsar's Tode
neue Kräfte in Spanien gesammelt hatte, auch Sicilien und Sar¬
dinien eroberte, und jetzt im Begriffe stand, sich mit Antonius wider
Octavianus zu verbinden. Doch als schon (40) ein neuer Bürger¬
krieg auszubrechen drohte, erfreute ein Friede, hauptsächlich durch die
Legionen vermittelt, unerwartet ganz Italien.
Indessen wenige Jahre nachher (38 — 36) kam Octavianus durch
Sertuö Poinpejus abermals in große Gefahr. Er war verloren,
wenn Antonius auf die Seite seines Gegners trat. Allein es gelang
ihm auch diesmal, den Antonius für sich zu gewinnen; Pompejus
aber, von den Seinen verrathen, wurde endlich von M. Agrippa be¬
siegt, und fand seinen Tod nachher zu Miletus.
Kurze Zeit nach Besiegung dieses Gegners gelang es dem Octa-
vianns dadurch, daß er das Heer des Lepidus auf seine Seite zog,
seine Macht um Vieles zu vermehren. Lepidus pries sich glücklich,
als ihm erlaubt ward, das Triumvirat mit der Würde eines Pontifer
Marimus zu vertauschen.
In gleichem Maße aber, in welchem Octavianus sich hob, nahte
sich Antonius seinem Sturze. So sehr hatte diesen sinnlichen Mann
die Liebe zu Cleopatra und gränzenlose Genußsucht gefesselt, daß er
nicht nur die Kriege gegen die Parther mit Nachlässigkeit führte, son¬
dern auch zum großen Aerger des römischen Volkes, seine geliebte
Cleopatra mit römischen Provinzen bereicherte.
Dieser stolzen Königin Aegypten's erklärte nun Rom den Krieg.
Aus einer Seeschlacht bei Actiuin (2. September 31) floh Antonius
mit Cleopatra nach Aegypten, noch ehe seine Sache verloren war,
und verlor diese eben dadurch. Als im Frühlinge darauf Octavianus
mit leichter Mühe Aegypten eroberte, gaben Antonius und Cleopatra
sich selber den Tod; Aegypten ward römische Provinz und Octavianus
(30) Alleinherrscher Rom's. (Breyer.)
14. Staatsverfassung in Rom.
Rom ist eben, wie Athen, aus verschiedenartigen, doch verwandten
Volksstämmen zusammengekommen; beide nahmen ohne große Schwierig¬
keit Zuwanderer auf und reihten sie nach dem Standesrechte, welches
diese mitbrachten, ein. Wie in Athen stand in Rom eine alte Adels-
Herrschaft, zugleich priesterlich, über den übrigen Bürgern, um so