Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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stark 5 Bataillonen Preußen gegenüber. Es war Abends 
7'/2 Uhr. Die Preußen, von früh zwei Uhr in Bewegung, 
hatten in der Hitze acht Stunden lang gestritten. Unter 
solchen Umständen mußte es denn wohl dem General v. 
Bonin als geboten erscheinen, zurückzugehen. Der Feind 
hatte zu sehr gelitten, um an eine Verfolgung des an 
Zahl noch so schwachen Corps zu denken. Staunenswerth 
ist cs, daß unter so bewandten Umständen die Oesterreicher 
196 Offiziere und 5536 Mann — gegen 63 Offiziere 
und 1360 Mann der Preußen — verloren, und daß sie 
auch nicht eine Trophäe aufzuweisen hatten! 
Die beiden Garde-Divisionen hatten unter Führung 
des Prinzen August von Würtemberg an diesem Tage 
ihren Marsch nach Eipel und Kostelitz fortgesetzt. Am 
28. Juni früh stieß er aus den Feind und warf ihn. 
Da rückte ihm eine stark überlegene Heeresabtheilung ent¬ 
gegen. Die Garden nahmen mit ihren 12 Geschützen gegen 
den Feind, der 64 Geschütze mit sich führte, den Kampf ans, 
drängten ihn zurück und blieben in stetem Vorrücken. 
Das 2. Bataillon „Franz" erlitt beim Erstürmen einer 
mit Geschützen stark besetzten Höhe furchtbare Verluste. 
Es fielen der Commaudeur, Major v. Gaudp, und die 
meisten Compagnie-Chefs. Ten schwer ringenden Gre¬ 
nadieren eilte ein Bataillon vom Regiment Augusta zu 
Hülse, und beide Bataillone drangen nun so unaufhaltsam 
und erfolgreich vor, daß die andern Regimenter der Garde- 
Division gar nicht mehr ins Feuer kamen. Wie hier die 
1. Garde-Division, war auch die 2. Garde-Division in 
stetem Vorrücken geblieben. Der Feind wurde aus jeder
	        
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