Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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eingetragen hatte, freudige, daß ihr Todfeind, Oesterreich, 
von den tapsern Preußen aufsHaupt geschlagen worden war. 
Welche unmittelbare bedeutende Folge der Tag von König- 
grätz auch für sie haben sollte, konnten sie nicht ahnen. 
Kehren wir hiernach zu der Folge der Vorgänge zurück, 
die in erster Linie das Interesse Preußens in Anspruch 
nehmen. 
In Wien war eine tolle Komödie aufgeführt worden. 
Mau hatte eine „preußische eroberte Kanone" durch die 
Straßen geführt. Die Bevölkerung war anßer sich vor 
Entzücken. Aber wie sich bald herausstellte, handelte es 
sich auch mit dieser eineu Kanone um nichts als Humbug. 
Der König Wilhelm hatte sie vor längerer Zeit dem 
Kaiser zum Geschenk gemacht, und nun — zu solchen 
Mitteln griff mau schon! — wurde sie als ein von den 
Preußen abgenommenes Beutestück durch die Straßen 
Wiens transportirt! — 
Aber mit derartigen Mitteln, die Bevölkerung an° 
znfeueru, war man zn Ende, als mit donnerndem Flügelschlag 
die Kunde von der furchtbaren Niederlage der österreichischen 
Armee nach Wien drang. Da kamen denn die böswilligen 
Berather der kaiserlichen Hofburg eilig zusammen, nud von 
bleichen Lippen ertönte von allen Seiten die Frage: Was 
nun? — Nun, ihr überklugen Herren, ihr hattet euch sa 
im Besitz einer politischen Sehkraft gewähnt, die durch 
Herz und Nieren geht, ihr hattet gemeint Ohren zu haben, 
die jedes politische Gräölein wachsen hören fern mtb nah! — 
Erkennet ihr nun, daß ihr in der Beurtheilung der Macht 
Preußens blind wäret? Was nützen nun euren soldatischen 
Machthabern die ihnen in die Taschen geschobenen Karten
	        
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