Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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licher fränkischer Ritter, auf schnaubendem Streithengst 
ein fürstlicher Herr ans dem Süden Deutschlands ins 
Land — es mar der Burggraf Friedrich VI. von Nürn¬ 
berg. Das Gegentheil von dem Adel der Mark, war er 
ein Bild echter Ritterlichkeit, tapfer, gelehrt und von edlen 
Sitten. Kaiser Sigismund hatte ihm die Mark nicht ge¬ 
schenkt, wie es lange Zeit irrthümlicher Weise geheißen 
hat, sondern für besondere ihm und dem Reiche geleisteten 
Dienste verliehen. Der Ranbadel verspottete ihn als 
„Nürnberger Tand"; allein Friedrich trieb die Stegreif¬ 
ritter zu Paaren, zerstörte ihre Burgen und richtete, zur 
Freude und Wonne des Bürgers und des Landmanns, 
Gesetz und Sitte wieder auf im Laude. 
Sv hatte sich der erste Hohenzoller in Brandenburg 
eingeführt, und dieser Vorgang war ein glückverkündendes 
Zeichen für die Zukunft. Wer konnte jedoch damals ahnen, 
waS aus der Mark werden sollte? Gerade fünftehalb 
Jahrhunderte sind es her, daß ein Zweig des edlen Hohen- 
zollernstammes, dessen Wiege nahe der Wiege der Hohen¬ 
staufen stand, sich einsenkte in das" märkische Land. Zu¬ 
nächst treten elf Fürsten aus diesem Geschlecht auf, die 
den Kurhut tragen, der letzte dieser Reihe ist der große 
Kurfürst. Sic waren selbstverständlich einander an Herr¬ 
scherkraft und Sinnesart nicht gleich, die Specialgeschichte 
hat neben hellstrahlenden Lichtseiten auch von Schatten¬ 
seiten zu berichten; Alles in Allem gerechnet kann aber 
jeder redlich Urtheilende, zumal wenn er nicht mit einem 
absoluten Maße fürstlicher Vollkommenheit misset, sondern 
ans dem Boden vergleichender Geschichtsforschung bleibt, 
demnach diese Reihe von Fürsten gleichzählenden Reihen
	        
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