Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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bewegen, daß dieser ihm für die Festlichkeiten eine Summe 
von nicht weniger als — dreißig Millionen Thalern zur 
Verfügung stellte. — In der That: „Es giebt nur eine 
Kaiserstadt, es giebt nur ein Wien!" — 
Unter den „Bundestag" gekommen zu sein — das 
war für Preußen die äußere Frucht der Freiheitskriege. 
Fünfzig Jahre hat es diese Last und — sagen wir es 
— diese S ch m a ch getragen, sich feine Wege, wie sie 
seinem geschichtlichen Berufe entsprachen, von Oesterreich 
und den Kleinstaaten kreuzen zu lassen. Es trug Scheu, 
aus dem Bündniß zu scheiden, weil es sich, so oft die 
Gelegenheit dazu eintrat, nicht vorbereitet genug wähnte, 
die Conseqneuzen eines solchen Schrittes zu tragen. 
Kein Wunder, daß der Widerwille gegen den Bundes¬ 
tag in Preußen von Jahr zu Jahr stieg. Aber auch im 
übrigen Deutschland begann fein Ansehen allgemach zu 
sinken. Es war in dem Bundesgesetz zugesagt worden, 
gewisse Rechte des Volkes festzustellen. Das geschah aber 
nicht, weil es Metternich nicht wollte und feine allen 
Volksfreiheiten feindlich gesinnte Politik die Höfe beherrschte. 
Das jesuitisch-politische Gift, das von Wien ausging, 
wirkte unheilvoll auf Fürsten und Völker. 
Oesterreich verwandte im Laufe der Jahre Millionen, 
um durch erkaufte Federn Preußens Absichten in Zeitungen 
und Broschüren zu verdächtigen, Fürst und Volk in den 
Augen der außerhalb der Grenzen Preußens lebenden 
Deutschen herabznsetzen. Aber eine bezahlte Presse, die 
den Zweck hat, zu täuschen, macht höchstens auf die un¬ 
wissende Masse Eindruck; unter dem denkenden Theile der 
Nation innerhalb und außerhalb Preußens brachen sich
	        
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