Zweyter Zeitraum. Theodosius bis Mahomed. §41
Zweyter Zeitraum.
Vom Theodosius bis Mahomed; oder von der großen
sogenannten Völkerwanderung, der Zerstörung des
abendländischen römischen Reichs, und dem Ur¬
sprünge der neuern Reiche, bis zur Entstehung
des mahomedanischen Glaubens und Reichs.
Jahr nach Christi Geburt 400 — 622.
Trennung I. Jetzt regierten mit dem Anfänge die-
ttndVerwir- ssg Zeitraums die beyden Söhne des Theo-
rung des rv^ hostus über das römische Reich: Arka-
Reich/ dius über den morgenländischen Antheil
desselben, und Honorius über den abend¬
ländischen. Nach der Absicht ihres Vaters sollte das
Reich, ungeachtet dieser Theüung, genau verbunden
bleiben. Allein sie wurden beyde einander schäd¬
licher, als ihre auswärtigen Feinde. Da sie jung
und gänzlich unfähig zur Regierung waren, hatte ih-
nen Theodosius Staatöbediente an die Seite gesetzt,
von deren Gaben er viel erwartete. Rustnus, aus
dem heutigen Gascogne (damals Aquitanien) gebür¬
tig, sollte dem Arkadius beystehen, der zu Kon¬
stantinopel seinen Sitz hatte, wohin bereits Kon¬
stantin der Große die Hauptstadt des Reichs ver¬
legt hatte, um besonders bey den Anfällen fremder
Völker in diesen Gegenden desto näher Zu seyn. Ru¬
stnus war im Grunde Herr des morgenländischen
Reichs.
r. Zwischen welchen Fürsten war das römische Reich beym An¬
fänge dieses Zeitraums gerheilt? — Schlug diese getheilte
Regierung glücklich aus? — Ans welchen Ursachen wurden
die Heyden Reiche einander selbst schädlich? — Welcher
Staatöbediente war im Grunde Herr des morgenlandiichen
Reichs? — Seit welcher Zeit, und warum war Konstant!-
nopel anstatt Roms der Sitz des Kaiserthums geworden? —
Durch welchen Staatsbediencen wurde das abendländische
Reich regiert? — Was thatm beyde und ihre Nachfolger?
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