Full text: Mit 3 Holzschnitten (Bd. 2, [Schülerband])

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Draugsale der vtadt burgdorf in der „gulen 
allen Zeit.“ 
Von G. Müller-⸗Suderburg. 
iche Leiden und Drangsale viele unserer niedersächsischen 
Zladte zu erdulden hatten in jener guten alten Zeit“, 
Als noch das „heilige römische Reich deutscher Nation“ 
in unzählige Länder und Ländchen zersplittert war, deren 
Fürsten fast unausgesetzt sich befehdeten und bekriegten 
und oft gar fremde Völker herbeiriefen zur Verwüstung 
deutscher Fluren, — davon giebt uns auch die Geschichte 
der Stadt Burgdorf bei Hannover hinreichend Zeugnis 
Dantken wir Goit, daß jene „gute alte Zeit“ vorüber ist, 
daß das deutsche Reich geeint und kräftig dasteht, die 
außeren Feinde von seinen Marken abzuwehren und innere 
Wirren im Keime zu ersticken! 
Die Stadt Bur gdorf zwischen Celle und Hannover 
aus lleinen Anfängen im vierzehnten Jahrhundert all— 
mählich zu einem Marktflecken herangewachsen war in den 
Jahren 1422 bis 1433 von dem lüneburgischen Herzog 
u bon der Heide zu einer Festung umgewandelt, als— 
din nut dem Stadtrecht und dem Sladtwappen be⸗ 
liehen und zu seiner Residenz erhoben worden. Harte 
Kämpfe jedoch waren der Besitzergreifung durch diesen 
Fürsten voxaufgegangen. Denn der ausschweifende und 
slreillustige Bischof Johann II von Hildesheim behauptete 
bon Anfang seiner Regierung an gleich seinen Vorgängern 
unrechtmäßigerweise den Besitz unseres Fleckens und als 
s darüber zur Fehde zwischen ihm und den lüneburgischen 
Herzogen kam und die Bischöflichen aus der Feste Gronau 
Herhieben wurden, setzten sie sich in Burgdorf fest. Aber 
der junge feurige Otlo vertrieb sie nach blutigen Einzel— 
kämpfen, in welchem fünf blühende Dörfer der Umgegend 
zu Grunde gingen, die spater nie wieder aufgebaut wurden, 
aus unserem Flecken 
Die junge Stadt blühte unter den lüneburgischen 
Herzogen immer mehr auf. Da trat ein Ereignis ein, 
das für Burgdorf und manches Dorf seiner Umgebung sehr 
berhangnisvoll werden sollte. In der sogenannten Hildes—
	        
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