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Von der Reformation
I. n. C. G. die Länder der spanischen Monarchie zu
1522—1769. behaupten suchte. Er siarb mitten im
glücklichsten Laufe dieses Kriegs; ein tugendhafter Fürst
und gelehrter Beschützer der Wissenschaften, der gro¬
ßes Ansehen im deutschen Reiche behauptete, ohne eS
mit Gewalt gesucht zu haben. Sein Sohn und Nach¬
folger, Joseph der Erste, ein sehr lebhafter, geschäfti¬
ger lmd nach eigenen Einsichten handelnder Herr hatte
einen noch stegreichern Fortgang im gedachten Kriege,
und übte daher eine noch größere Gewalt in Deutsch¬
land und Italien aus. Als er aber in der Blüthe sei¬
ft- »7n nerJahre die Welt verließ, sah sich seilt Bru¬
der, der Kaiser Karl der Sechste, genöthigt, den
17*4. Frieden zu Rastadt und Basel zu schließen,
durch welchen er zwar iin Besitze eines Theils der Nie¬
derlande, ingleichem des Herzogthums Mayland, der
Insel Sardinien, und der Festungen und Häfen an der
toskanischen Küste bestätigt wurde; aber das König¬
reich Spanien, das er gewissermassen in Händen ge¬
habt hatte, wieder verlor. Bald darauf gerieth er in
einen Krieg mit den Türken, dessen vortheilhafter Aus¬
gang *) seinen: großen Feldherrn, dein Prinzen Euge-
1716—1718. niu§ voll Savoyen, zuzuschreiben war.
Desto unglücklicher waren zwey andere Kriege, welche
Karl führen mußte; der wegen der polnischen Königs-
-» 73 3 folg, wähl mit Frankreich und Spallien, in
welchem ihm Spanien das Königreich Napoli und
Sicilien entriß; und der Krieg mit den Türken, der
1727 — 17Z9- sich mit dein Verluste von Servicn, der
österreichischen Walachei) und andern nahe gelegenen
Landereyen endigte. Ausserdem harte der Kaiser vom
seit *7^- Anfänge seiner Regierung her sich statS
un-
I Karl behielt nämlich Belgrad mit einem großen Theile von
Servien, Temeewar mit dem Bannat und die Walachey bis
an den Fluß Alutde.