I. Die Perscrkrikgk. 
500—449 v. Chr. 
Die Perserkriege geben dem ganzen späteren Leben der 
Griechen einen Schatz edler nationaler Erinnerungen und lehren 
sie ihren eigenthümlichen Werth als freie Bürger gegenüber den 
Knechten eines Despoten kennen; in weltgeschichtlicher Beziehung 
sind sie der erste große Zusammenstoß zwischen Orient und 
Occident. Auf Seiten der Griechen die Einzelfreiheit, die städtische 
Unabhängigkeit, der Bürgersinn und damit die Bedingungen eines 
steten Fortschritts und die Wurzel der höheren menschlichen 
Tugenden — auf Seiten der Perser die unfreie Masse, der 
blinde Gehorsam, wobei die sittliche Freiheit des Einzelnen gegen¬ 
über dem Belieben des gleichsam zum Gotte erhobenen Herrschers 
verschwindet. 
A. 3Utö der persischen Vorgeschichte. 
Die wichtigsten orientalischen Völker und Reiche nach geo¬ 
graphischer Folge sind: die Aegypter mit ihrer Jahrtausende 
alten eigenthümlichen Cultur; die wesentlich geschichtslosen nur 
durch ihr Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Cultur- 
völker bemerkenswerthen Hirten- und Raubstämme der 
arabischen und syrischen Wüste; das Volk Israel, das 
auserwählte der Völker mit seinem Monotheismus und seiner 
höchsten weltgeschichtlichen Stellung und Aufgabe; das Handels- 
nnd Jndustrievolk der Phönikier mit ihren weitreichenden 
Seefahrten und Colonisationen; die Syrer und die Stämme 
Kleinasiens; ostwärts im Stromthal des Euphrat-Tigris, einem 
ähnlichen Niederland wie Aegypten, die Babylonier; zwischen 
dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich
	        
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