Full text: Geschichte des Mittelalters (2)

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"ter Königen; Resultat: der Verlust fast aller französischen Lehen Jo- 
anns (ohne Land) von England, durch Philipps Sieg bei Bovines 
'214 (s. ob. S. 69) aufs neue besiegelt. — Philipps gesetzgeberische 
Thätigkeit: Einrichtung des Pair sh oses; die 12 Pares Franciae, 
6 weltliche und 6 geistliche Großwürdenträger. 
Auf die kurze Negierung Ludwigs VIII folgt die lange und 
inhaltsreiche Ludwigs IX, des Heiligen (1226—1270), des Be- 
endigers des Albigenserkrieges (1229, s. ob. S. 70) und der Kreuz¬ 
züge (s. ob. S. 74), anfangs unter der vormundschaftlichen Leitung 
seiner energischen Mutter Bianca von Castilien. Seine Erfolge im 
Süden: die Provence mit der Krone vereinigt; Toulouse an des Königs 
Bruder. Friede mit England 1259, dessen König Guienne (Aquitanien) 
großentheils behalt und den Vasalleneid leistet. Hebung der Städte; 
strenge Durchführung des Landfriedens; Ordnung des Rechtswesens. ~n 
England: Nur allmählich verschmelzen die herrschenden Nor¬ 
mannen mit den Angelsachsen; lang dauernder Stammeshaß. Erst am 
Ende dieser Periode verschwindet der schroffe Unterschied beider Volks¬ 
stämme, bildet sich eine einheitliche englische Nation. In diesem 
Verschmelzungsproceß, in der Feststellung der inneren Freiheiten des 
Volks, in dem Lehnsverhältniß zu Frankreich und seinen Folgen bewegt 
sich vorzugsweise die Geschichte Englands in der dritten Periode. ' — 
Heinrich II (1154—1189), zugleich Besitzer der Normandie, von 
rfx Anjou, Maine, Poitou, Guienne, d. h. des halben Frankreichs, kommt 
lands. Nach der abenteuerlichen Regierung Richards Löwen Herz 
(—1199), der in England selbst nur monatelang zugebracht, folgte die 
Verfassungskrisis unter dem leidenschaftlich-schwachen und launenhaften 
Johann ohne Land (—1216). Seine Unzuverlässigkeit und Will¬ 
kürherrschaft, seine Demüthigung vor Pabst Jnnocenz III, von dem er 
nach jahrelangen Zerwürfnissen England nebst Irland 1213 zu Lehen 1213 
nimmt, sein Kriegsunglück gegen Frankreich (Niederlage bei Bovines) 
riefen das Verlangen des Adels und der Städte nach Herstellung und 
Festigung der von den ersten Heinrichen begründeten Landesfreiheiten 
wach; — Ertrotzung der Magna Charta, des englischen Staats- 
Grundgesetzes, auch wider den Einspruch der Kirche 1215. Weiterent- 1215 
Unter den normannischen Königen ^ Ä' r- r /11 
durch Kraft und Rechtssinn hervor.
	        
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